Würzburg (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat die gemeinsamen Anliegen von Kirche und Selbsthilfe-Angeboten herausgestellt. Beide wollten Menschen in Not derart unterstützen, "dass sie es selbst schaffen, ihre Not zu überwinden", sagte Bedford-Strohm in einem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag des neuen Selbsthilfe-Podcasts "SeKo on Air". Gleichwohl könnten Seelsorge und Selbsthilfe eine professionelle Therapie nie ersetzen, sondern nur ergänzen. Das Besondere der Selbsthilfe sei, dass sich Menschen mit ähnlichem Schicksal gegenseitig stützen.

Die bayerische Landeskirche hatte im vergangenen Jahr die Gründung eines landesweiten Netzwerks von Selbsthilfegruppen für Angehörige von Corona-Opfern unterstützt. Bedford-Strohm sagte, die Idee dazu sei spontan am Vorabend der offiziellen Trauerfeier von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für in der Corona-Pandemie Verstorbenen im April 2021 entstanden. Er habe in der Hotel-Lobby Angehörige kennengelernt, die sich gegenseitig gestärkt hätten, erläuterte der Landesbischof. Diese Möglichkeit habe man mit der Gründung des Netzwerks allen Betroffenen bieten wollen.

Bedford-Strohm war in der ersten Folge des neuen Podcasts Gesprächspartner von Irena Tezak vom Verein Selbsthilfekoordination Bayern (SeKo). Der Verein engagiert sich zum einen in der Vernetzung und Beratung von Selbsthilfegruppen, zum anderen fungiert er als eine Art Dachverband. Die SeKo besteht heuer seit 20 Jahren, zum Jubiläum wurde der Podcast gestartet. Am Donnerstag wurden gleich zwei Folgen veröffentlicht - neben dem Gespräch mit Bedford-Strohm gibt es auch eines mit Anita Schedel zu hören. Sie ist eine Hinterbliebene, die eine Corona-Selbsthilfegruppe gegründet hat.