Schwabach (epd). Das Dekanat Schwabach und der Landkreis Roth werden Teil des "Lutherwegs". Eine Projektgruppe hat te am Dienstag in Schwabach die beiden neuen Strecken des Wegenetzes vorgestellt. Die Wege, auf denen der Reformator Martin Luther (1483 bis 1546) gewandert sein soll, liegen überwiegend in Mitteldeutschland.

3.000 Kilometer lang und durch sieben Bundesländer läuft die Route, die 2008 von der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft (DLWG) in Wittenberg ins Leben gerufen wurde. "Anders als beim katholisch geprägten Jakobsweg, dessen Ziel Santiago de Compostela und die Gebeine des Heiligen Jakobus ist, geht es bei dieser Form des Pilgerns um spirituelle Einkehr", erklärte Ekkehard Steinhäuser., Theologe und Präsident der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft. In der Gesellschaft arbeiten Vertreter von evangelischen Landeskirchen, Politik, Tourismus- und Wanderverbänden, Wirtschaft und Bildung sowie Einzelpersonen zusammen mit dem Ziel, Aktivitäten und Stationen zu vernetzen.

Die erste der beiden neuen, jeweils etwa 20 Kilometer langen Routen, geht über Roth entlang historischer Handelswege, auf denen Luther vermutlich 1510 nach Rom und 1518 nach Augsburg unterwegs war. Die zweite Route verläuft über Kammerstein und Spalt und bezieht damit Orte ein, die für die Reformation 1517 wichtig waren. Bei Pleinfeld vereinigen sich die beiden Routen wieder.

Als nächstes werde die Projektgruppe Materialien entwickeln, um die Wege zu beschildern, sagte Michael Kummer, der das Dekanat Schwabach im Präsidium der DLWG vertritt und auch neuer Beauftragter für den Freistaat Bayern ist. Ziel sei eine Wegeführung von Nürnberg bis nach Augsburg. Sowohl der Kirchentag in Nürnberg 2023, als auch das Augsburger Jubiläum in "2030 - 500 Jahre Augsburger Bekenntnis" wären gute Gründe für die Umsetzung des Lutherwegs, so Kummer.