Nürnberg (epd). Der Wohlfahrtsverband Diakonie in Bayern verlangt von der bayerischen Regierung schnell klare Angaben zum bayerischen Härtefallfonds für die Sozialwirtschaft. Das Kabinett habe am Dienstag mehr als 420 Millionen Euro Hilfen für die Bereiche Gesundheit, Pflege und soziale Infrastruktur beschlossen, leider wisse man aber noch nicht, wie und in welcher Höhe die Träger und Einrichtungen unterstützt werden sollen, sagte die bayerische Diakoniepräsidentin Sabine Weingärtner am Mittwoch. "Von den zuständigen Ministerien haben wir noch nichts gehört", so die Chefin des zweitgrößten bayerischen Wohlfahrtsverbands.
Die für die Sozialwirtschaft zuständigen Ministerien hätten noch nicht darüber informiert, wer zu den Nutznießern des Härtefallfonds zähle. "Unsere Träger und Einrichtungen, die wie alle massiv unter den gestiegenen Energiekosten leiden, können nicht mehr lange warten", sagte Weingärtner. Schon seit Sommer sei man mit Gesundheits- und Sozialministerium darüber im Gespräch, wie die Sozialwirtschaft angesichts der gestiegenen Energiekosten entlastet werden könnte.
Weil unklar sei, was unter sozialer Infrastruktur zu verstehen ist, wisse man auch noch nicht, welche Träger und Einrichtungen überhaupt vom Härtefallfonds profitieren könnten, so die Diakoniepräsidentin. "Sind damit auch unsere Beratungsdienste gemeint, die Menschen tagein, tagaus auch in der Energiekrise begleiten?", fragte sie. Andere Empfängerkreise habe das Kabinett hingegen sehr konkret benannt - wie Vereine, bayerisches Brauchtum oder die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus, die 3,5 Millionen erhalten solle.