Stuttgart, Regensburg (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat zu stärkeren Anstrengungen für das Klima aufgerufen. Junge Menschen müssten die Konsequenzen heutiger "Handlungsträgheit" ausbaden, kritisierte Heinrich am Freitagabend in Stuttgart. "Die Kirche der Zukunft muss eine klimagerechte Kirche sein", mahnte Heinrich, die auch Mitglied der bayerischen evangelischen Landessynode ist und in Regensburg studiert.

Die Präses sprach beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen der württembergischen evangelischen Vereinigung "Offene Kirche". Heinrich erinnerte daran, dass auch der "Club of Rome" vor 50 Jahren gegründet worden sei, der statt weiterem Wirtschaftswachstum einen "Gleichgewichtszustand" empfohlen habe. Die Klimakrise gebe Anlass, die Definition von Wohlstand zu überdenken. Der christliche Glaube biete eine "heilsame Freiheit zur Begrenzung", sagte Heinrich.

Die "Offene Kirche" wurde 1972 aus dem Geist der Studentenbewegung gegründet. Heute stellt sie im württembergischen "Kirchenparlament", der Landessynode, mit 31 Mandaten den stärksten von vier Gesprächskreisen.