München (epd). Zum Gedenken an den von Nationalsozialisten ermordeten KPD-Abgeordneten Franz Stenzer lässt die Landeshauptstadt München am 22. August ein Erinnerungszeichen an dessen ehemaligem Wohnort in München-Pasing anbringen. Stenzer war am 22. August 1933 im Konzentrationslager Dachau durch einen Genickschuss von der SS getötet worden, teilte die Stadt mit.

Der im Jahr 1900 in Planegg geborene Stenzer trat 1920 in die Kommunistische Partei (KPD) ein. Später wurde er für die KPD in den Stadtrat von Pasing und 1932 in den Reichstag gewählt. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten hielt sich Stenzer versteckt und organisierte aus dem Untergrund die Arbeit seiner Partei. Am 30. Mai 1933 verhaftete ihn die Gestapo in seinem Versteck und lieferte ihn in das Konzentrationslager Dachau ein, wo er später ermordet wurde.

An der öffentlichen Gedenkveranstaltung nehmen den Angaben zufolge unter anderem Stadtrat Stefan Jagel, Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, sowie Kirchenrat Björn Mensing teil, Pfarrer an der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau und Initiator des Erinnerungszeichens. Außerdem wird ein Grußwort der Enkelin von Franz Stenzer, Tatjana Trögel, verlesen.

Mit Erinnerungszeichen würdigt die Landeshauptstadt München Ermordete und Verfolgte des NS-Regimes. Die Erinnerungszeichen können als Tafeln an Hauswänden oder als Stelen an den letzten Wohnorten der Menschen angebracht werden. Auf diese Weise solle ihnen laut Stadt "ein Platz in unserer Stadtgesellschaft" zurückgegeben werden.

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