Veitshöchheim (epd). Nachdem der Bayerische Rundfunk (BR) wegen der Corona-Pandemie bereits mehrere TV-Fastnachtssendungen abgesagt oder verschoben hat, soll nun zumindest die beliebteste und bekannteste Sendung "Fastnacht in Franken" stattfinden. Allerdings soll sie erneut ohne großes Publikum vorab aufgezeichnet werden, teilte der BR am Freitag mit. Normalerweise ist "Fastnacht in Franken" eine Live-Prunksitzung vor Publikum aus Veitshöchheim bei Würzburg. Gestrichen werden heuer die "Närrische Weinprobe" und die Nachwuchssendung "Wehe wenn wir losgelassen".

Der BR und der Fastnacht-Verband Franken begründeten ihre Entscheidung damit, dass die von den Experten prognostizierte pandemische Entwicklung eine verlässliche Planung schwierig mache und eine Priorisierung erfordere. Das heißt konkret: Der BR und der Fastnacht-Verband bündeln nun ihre Ressourcen und konzentrieren sich darauf, die Kultsendung "Fastnacht in Franken" am 18. Februar möglich zu machen. Im Vordergrund der Überlegungen stünden "die Sicherheit und Gesundheit aller Mitarbeitenden, Mitwirkenden und des Publikums", teilte die Rundfunkanstalt weiter mit.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der BR auf die gewohnte Live-Variante seiner Kultsendung aus Veitshöchheim verzichtet und stattdessen einen Großteil vorab ohne großes Publikum aufgezeichnet. "Fastnacht in Franken" flimmerte im BR erstmals 1987 über die Bildschirme - einmalig aus Lichtenfels in Oberfranken, seither wird die Sendung aus Veitshöchheim übertragen. 1991 fiel die Sendung wegen des Zweiten Golfkriegs aus. 2021 sahen 2,810 Millionen Zuschauer bundesweit zu, davon gut 1,890 Millionen in Bayern. Der Marktanteil in Bayern lag damit bei 37,9 Prozent.