München (epd). Missstände in bayerischen Pflegeheimen können Betroffene seit rund einer Woche an eine neue Stelle im Landesamt für Pflege melden. Die neue Anlaufstelle "Pflege-SOS Bayern" wird laut Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) gut angenommen. Es habe bereits 61 Kontakte gegeben, teilte Holetschek am Mittwoch mit. Dabei habe es sich in 35 Fällen um konkrete Beschwerden gehandelt. Darunter seien 19 Fälle mit "deutlichem Beschwerdegrad" gewesen. Einige Beschwerden seien an die jeweiligen Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen (FQAs) weitergeleitet worden, in manchen Fällen an die Pflegekasse oder einen Pflegestützpunkt.

Bei mehr als 1.600 bayerischen Pflegeheimen sei es unbestritten, dass in Bayern in der Pflege gute Arbeit geleistet werde, sagte Holetschek. Umso wichtiger sei aber, dass in einzelnen kritischen Fällen "genau hingeschaut und schonungslos aufgeklärt" werde. Zusätzlich zum "Pflege-SOS Bayern" gebe es weiterhin die Beschwerdestellen bei den sieben bayerischen Regierungen, hieß es. Auch an die vor Ort zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen (FQAs) könne man sich auch künftig wenden.

Das "Pflege-SOS Bayern" ist laut Mitteilung Teil des Fünf-Punkte-Plans, den Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister am 20. Februar als Konsequenz aus den Vorfällen in einem Augsburger Pflegeheim vorgelegt hatte. Er ist kostenfrei telefonisch unter 09621 966 966 0 sowie schriftlich per E-Mail an pflege-sos@lfp.bayern.de erreichbar.