Aschaffenburg (epd). Rund viereinhalb Jahre nach der ursprünglich geplanten Eröffnung soll das weltweit erste Christian-Schad-Museum in Aschaffenburg nun tatsächlich für Besucher öffnen. Am 3. Juni 2022 werde man erstmals für alle Interessierten öffnen, teilte die Stadt Aschaffenburg als Träger des Museums dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag mit. Ursprünglich sollte das Museum Ende 2017 eröffnen, zunächst wurde die Eröffnung wegen Bauproblemen auf Mitte 2018 verschoben, dann auf Juni 2019. Danach gab es Schwierigkeiten mit der Klimatisierung.

Die Klimaanlage soll eigentlich dafür sorgen, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit stabil bleiben. Messungen hatten wenige Wochen vor der geplanten Eröffnung im Juni 2019 jedoch ergeben, dass dies nicht klappt. In den vergangenen Monaten habe nun ein konstantes Raumklima "eingeregelt" und ein erfolgreicher Probebetrieb absolviert werden können. Nun könnten alle Kunstwerke ins Museum gebracht werden. Die Kosten für das Museum waren durch die Probleme von einst geplanten 4,6 Millionen Euro auf mehr als 6,5 Millionen Euro gestiegen, etwa die Hälfte finanziert die Stadt Aschaffenburg.

Der gebürtige Miesbacher Christian Schad (1894-1982) zählt zu den bedeutendsten deutschen Malern der Moderne, sein Schaffen bildet das Gros der Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts von Dada über Expressionismus bis hin zum Magischen Realismus nach 1945 ab. Die Witwe Schads hat gut 3.200 Werke aus dem Nachlass in die Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg überführt. Dazu gehört auch die "Schadographie Nr. 11", eine von 31 Fotografien, die Schad ohne Kamera angefertigt hat. 27 sind erhalten, die meisten sind in großen Museen etwa in New York oder Paris ausgestellt.