München, Fürstenfeldbruck (epd). Das Jüdische Museum München will das ganze Jahr über mit der Aktion "Zwölf Monate - Zwölf Namen" an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnern. Jeden Monat soll dabei ein Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens stehen, teilte das Museum am Donnerstag mit. Geplant seien im öffentlichen Raum etwa Installationen, die den ganzen Monat über zu sehen sein werden, oder eintägige Aktionen. Zum Auftakt an diesem Donnerstag erinnert das Amerikahaus am Karolinenplatz mit einer Fassadeninstallation an den Gewichtheber David Berger, der 1972 Mitglied der israelischen Olympia-Mannschaft war.

Mit der Aktion will das Jüdische Museum in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München und dem Generalkonsulat des Staates Israel das Gedenken an die Opfer das ganze Jubiläumsjahr über zu 50 Jahre Olympische Spiele präsent halten. Palästinensische Terroristen hatten am 5. September 1972 während der Olympischen Spiele in München elf israelische Sportler als Geiseln genommen. Die Befreiungsaktion am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte. Am Ende starben alle elf israelischen Geiseln, ein bayerischer Polizist und fünf Terroristen.

Im Februar dann soll an den getöteten Münchner Polizisten Anton Fliegerbauer erinnert werden: Am Polizeipräsidium München in der Ettstraße soll es eine Fassadenprojektion geben. Im März geht es in den Landkreis Fürstenfeldbruck, wo sich das Bauernhofmuseum Jexhof der Biografie des Gewichthebers Ze'ev Friedman widmet. Außerdem ist eine Gedenkveranstaltung in Fürstenfeldbruck geplant. Am Vorabend des Attentats hatte sich die israelische Mannschaft das Musical "Anatevka" im Deutschen Theater angesehen. Dort soll im April daher an den Kampfrichter der Ringer, Yossef Gutfreund, erinnert werden.