Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat den Münchner Filmemacher und Schriftsteller Herbert Achternbusch als Multitalent gewürdigt, das in vielen Künsten zu Hause war und keine Angst hatte anzuecken. "Der Tod von Herbert Achternbusch macht mich sehr traurig", erklärte sie am Donnerstagabend in Berlin. Achternbusch habe eine sprühende Fantasie, eine unglaubliche Schaffenskraft und einen subversiven Blick auf die Welt gehabt.

Der gebürtige Münchner habe unendlich viel gegeben. Er werde sehr fehlen, sagte die Kulturstaatsministerin. Nicht nur seine Filme und Theaterstücke, Bücher und Bilder würden bleiben, sondern auch seine Sponti-Sprüche, von denen manche fest in den deutschen Sprachschatz übergangen seien, darunter "Du hast keine Chance, aber nutze sie."

Achternbusch war laut "Süddeutscher Zeitung" bereits Anfang der Woche gestorben. Die Kulturstaatsministerin nannte den im Bayerischen Wald aufgewachsenen Filmemacher den einzig legitimen Nachfolger des Komikers und Autors Karl Valentin (1882-1948). Achternbusch wurde 1982 mit der Film-Satire "Das Gespenst" über den Konflikt zwischen einem in einer bayerischen Kirche vom Kreuz gestiegenen Jesus Christus und der modernen Welt bekannt.