Passau (epd). Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, warnt vor einer unkontrollierten Corona-Durchseuchung der Kinder und Jugendlichen an Schulen. Das Infektionsgeschehen sei in der Altersgruppe, die Schulen besuchen, derzeit besonders heftig, sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe). In Nordrhein-Westfalen gebe es Städte mit Inzidenzen dieser Altersgruppe nahe 1.000.

Wichtig sei, dass man weiter auf den Gesundheitsschutz achte, also Maskenpflicht und regelmäßige Testungen, "damit wir dort nicht die Kontrolle verlieren", mahnte Meidinger. "Wir dürfen eine unkontrollierte Durchseuchung von zehn Millionen Schülerinnen und Schülern nicht zulassen." Auch eine hohe Impfquote unter Schülern würde die Sicherheit an Schulen enorm erhöhen und die Chance bieten, zur Normalität im Schulbetrieb zurückzukehren.

Seit Mitte August empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Corona-Impfung auch für Kinder ab zwölf Jahren. "Wir würden uns sehr wünschen, dass es bald auch einen zugelassenen, empfohlenen Impfstoff für die Kinder unter zwölf geben wird", sagte Meidinger. Mit der Impfquote bei den Lehrkräften zeigte er sich zufrieden: Über 90 Prozent der Lehkräfte seien geimpft, die ganz wenigen Ungeimpften hätten gewichtige Gründe, etwa eine Schwangerschaft.