Leipzig (epd). Die Münchner Verlegerin Antje Kunstmann ist mit dem diesjährigen Kurt-Wolff-Preis geehrt worden. Kunstmann habe "wie kaum eine andere bewiesen, dass es als Frau möglich ist, in diesem bisweilen sehr harten Metier eigenständig und unabhängig zu bleiben, erfolgreich zu sein und sich auch über das eigene Unternehmen hinaus in Branche und Gesellschaft zu engagieren", sagte die Vorsitzende der Kurt-Wolff-Stiftung, Katharina Meyer, am Freitag in Leipzig.

Kunstmann habe ein facettenreiches Ensemble aus Belletristik und Sachbuch, Gedichten und Kinderbuch, zeitkritischen Essays und Reportagen geschaffen, hieß es zur Begründung der Preisverleihung. Der Kurt-Wolff-Preis ist mit 35.000 Euro dotiert.

Den mit 15.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Förderpreis 2022 erkannte die Stiftung dem Leipziger Poetenladen Verlag zu. "Mit dem Poetenladen Verlag erhält ein noch junger Verlag den diesjährigen Förderpreis, der konsequent neue anspruchsvolle Stimmen abseits der altbekannten Trends veröffentlicht", sagte Katharina Meyer. Leidenschaft, Mut und Beharrlichkeit zeichneten beide Preisträger aus.

Die Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene wurde im Oktober 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie dem damaligen Kulturstaatsminister Michael Naumann gegründet. Der Name erinnert mit Kurt Wolff (1887-1963) an einen der bedeutendsten Verleger des deutschen Expressionismus. Die in Leipzig beheimatete Stiftung versteht sich nach eigenen Angaben als Interessensvertretung unabhängiger deutscher Verlage.