Fürth (epd). Die Zahl der in Bayern lebenden Menschen nimmt in den kommenden Jahren weiter stark zu. Lebten Ende 2021 rund 13,18 Millionen Menschen im Freistaat und damit etwa 36.000 mehr als noch ein Jahr zuvor, so sollen es nach den Prognosen des Statistischen Landesamtes im Jahr 2041 um die 13,89 Millionen sein, wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag in Fürth sagte. Wie sicher diese Prognosen sind, ist allerdings fraglich - denn noch vor einem Jahrzehnt hatte das Landesamt eine ganz andere Vorausberechnung präsentiert und eine mittelfristig sinkende Bevölkerung in Bayern erwartet.

Herrmann stellte am Donnerstag klar, dass der Zuwachs der Bevölkerung im Freistaat ausschließlich auf Zuzüge von außerhalb beruht und beruhen wird. Bei der sogenannten natürlichen Bevölkerungsbewegung, also den Geburten und Sterbefällen, habe Bayern vergangenes Jahr beispielsweise ein negatives Saldo von rund 13.700 Menschen gehabt. Für dieses Jahr seien ähnliche Zahlen zu erwarten. Dass die Bevölkerung trotzdem wächst, liegt an Zuzügen aus anderen Bundesländern und vor allem aus dem Ausland. Von 2011 bis September 2022 habe Bayern einen "Wanderungsgewinn von 1,21 Millionen Personen erlebt", sagte er.

Die neuen Prognosen verändern auch die Situation in den einzelnen Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen. Für fünf der insgesamt sieben bayerischen Regierungsbezirke erwarten die Statistiker für die Zeit bis 2041 teilweise deutliche steigende Bevölkerungszahlen - einzig in Oberfranken werde die Bevölkerung leicht schrumpfen, während die Zahl der in Unterfranken lebenden Menschen nahezu gleich bleiben soll. Auch in den allermeisten der 96 kreisfreien Städte und Landkreise erwarten die Statistiker eine steigende Bevölkerungszahl - auf jeden Fall aber würden in allen 96 kreisfreien Städten und Landkreisen mehr Menschen zu- als abwandern.

Das Durchschnittsalter habe in Bayern vergangenes Jahr bei 44,1 Jahren gelegen, es steige bis 2041 auf 45,4 Jahre. Das liege vor allem daran, dass die Zahl der Über-60-Jährigen von derzeit 2,75 Millionen Personen auf etwa 3,51 Millionen Personen im Jahr 2041 steigen wird. Auf 100 potenziell erwerbsfähige Menschen kämen dann 45 Personen im Rentenalter ab 65 Jahren - derzeit liegt das Verhältnis in etwa bei 100 zu 35.