München (epd). Der Münchner Pflege-Experte Claus Fussek hat am Dienstagabend die Auszeichnung "Weißer Engel" für sein Lebenswerk erhalten. "Claus Fussek wird zurecht als 'Engel der Alten' bezeichnet", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstagabend bei der Preisübergabe in München. Fussek setze sich seit gut 40 Jahren unermüdlich für die Würde von Senioren und Menschen mit Behinderung ein und kämpfe für bessere Bedingungen in der Pflege.

Sich für schwache Menschen starkzumachen sei seine Berufung gewesen, sagte Holetschek weiter. Dabei habe Claus Fussek viel erreicht: Er habe auf das Thema Pflege aufmerksam gemacht, als sich noch kaum jemand dafür interessiert habe. Er sei ein wichtiges Sprachrohr für die Pflegebedürftigen und für deren Angehörige. "Er hat immer wieder den Finger in die Wunde gelegt und auf die Missstände in der Pflege hingewiesen. Er war unbequem - und das ist gut", betonte der Minister.

Holetschek sagte weiter, dass die Pflege vor großen Herausforderungen stehe. Viele Pflegekräfte überlegten, den Beruf zu wechseln, weil sie ausgebrannt seien. Man müsse sich aber auch um die pflegenden Angehörigen kümmern. Holetschek plädiert seit längerem für ein steuerfinanziertes Pflegezeitgeld, ähnlich dem Elterngeld. So könnten sich Menschen für einen bestimmten Zeitraum um die Pflege eines nahen Angehörigen kümmern.

Claus Fussek stammt aus Bad Tölz und gilt als einer der bekanntesten Pflegekritiker in Deutschland. Anfang des Jahres verabschiedete sich der 69-Jährige in den Ruhestand. Die Auszeichnung "Weißer Engel" des bayerischen Gesundheitsministeriums wird an Personen verliehen, die sich langjährig und regelmäßig im Gesundheits- oder Pflegebereich ehrenamtlich engagiert haben.