Ansbach (epd). Der Bezirk Mittelfranken beleuchtet in einer Ausstellung ein dunkles Kapitel der Medizingeschichte. Im Markgrafenmuseum in Ansbach ist ab 10. Januar die Wanderausstellung "Im Gedenken der Kinder - Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit" der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) zu sehen. Begleitend bietet der Bezirk dazu einige Veranstaltungen an. So werde es am Sonntag, 15. Januar (14 Uhr), eine Führung durch die Sonderausstellung geben, bei der der Kinder- und Jugendlichenmord in der Kinderfachabteilung der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach im Vordergrund steht, heißt es in einer Mitteilung.

Das Thema Kinder-"Euthanasie" rückt am Mittwoch, 18. Januar (19 Uhr) in den Mittelpunkt eines Kinoabends: Die Ansbacher Kammerspiele zeigen "Nebel im August". Im Anschluss daran findet ein Podiumsgespräch mit Professor Michael von Cranach, dem ehemaligen ärztlichen Direktor des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren, und dem Produzenten des Films, Ulrich Limmer statt.

Einblicke in die aktuellsten Forschungsergebnisse zum Thema der NS-Kinder-"Euthanasie" in Ansbach geben bei einem Vortrag mit dem Titel "Kann man ein solches Kind nicht erlösen? Katrin Kasparek, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bezirksheimatpflege des Bezirks Mittelfranken, und der Historiker Mark Deavin am Montag, 23. Januar (18 Uhr) in der Alten Bibliothek (Raum 339) der Residenz Ansbach.

Die Ausstellung wird am 10. Januar (18 Uhr) vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann in der Ansbacher Johanniskirche eröffnet. Sie dauert bis 12. Februar. Thomas Beddies vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin referiert zum Thema "Wenn Kinder ‚der Wissenschaft dienen‘ - Menschenversuch und Kindermord im Nationalsozialismus".