Würzburg, Osnabrück (epd). Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, wendet sich massiv gegen Vergleiche zwischen der deutschen Corona-Politik und der NS-Zeit. "Ich habe dafür überhaupt kein Verständnis", sagte der Würzburger Mediziner der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Sonnabend): "Ich missbillige diese Vergleiche, unter anderem weil Juden im 'Dritten Reich' keine Möglichkeit hatten zu entkommen."

Es sei "schlicht falsch", wenn Kritiker der Corona-Politik heute staatliche Maßnahmen als Verfolgung bezeichneten, betonte Schuster. Ungeimpfte würden aus Gründen des Gesundheitsschutzes aus bestimmten Bereichen ausgegrenzt, in denen die 2G-Regel gelte, nach der nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben. "Ohne Impfung kann ich heute zum Beispiel nicht in ein Restaurant gehen", sagte Schuster. "Aber die Menschen haben es selbst in der Hand, das zu ändern - sie müssen sich nur impfen lassen."