München (epd). Wer in Prüfungen an bayerischen Hochschulen keine gendergerechte Sprache verwendet, soll laut Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) grundsätzlich nicht schlechter bewertet werden. "Die Leitfäden zur gendergerechten Sprache von Bayerns Hochschulen dürfen allenfalls Empfehlungen enthalten", betonte Sibler laut Mitteilung vom Donnerstag. "Einen verbindlichen Charakter will ich nicht." Die Inhalte der Leitfäden dürften grundsätzlich nicht zu einer Benachteiligung der Studentinnen und Studenten bei der Bewertung von Prüfungen oder Auswahlentscheidungen führen.

Die Leitfäden seien aber ein wichtiger Beitrag, Vielfalt, Toleranz und Respekt auf dem Campus und auch außerhalb zu leben, mahnte Sibler. "Unsere Hochschulen als Orte des Miteinanders und der Chancengleichheit sensibilisieren mit ihren Sprach-Leitfäden für einen respektvollen Umgang miteinander. Das halte ich für wichtig."

Die Debatte um gendergerechte Sprache an bayerischen Universitäten und Hochschulen hatte zuletzt wieder an Fahrt aufgenommen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) etwa hatte sich am Mittwoch im Münchner Presseclub skeptisch gezeigt. Studenten hätten ihm erzählt, dass sie Nachteile hätten, weil sie die "Sternchen" nicht verwendet hätten. "Das möchte ich nicht. Das ist nicht in Ordnung", sagte Söder. Rechtliche Sanktionen dürfe es nicht geben.