Nürnberg (epd). Nun gibt es auch in Nürnberg ein Deutsches Museum. Mit einem Lichtschwert durchtrennte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zur Eröffnung am Freitag das rote Band vor dem Gebäude in der Nürnberger Altstadt, wie das Museum mitteilte. Im Deutschen Museum Nürnberg werde Zukunft erlebbar, stellte Söder fest. Solarautos und Roboterlabore erlaubten einen einzigartigen Blick "in die faszinierende Welt der Science and Fiction". Wissenschaft sei immer Zukunft, sagte Söder. Das angemietete Gebäude des Museums entstand in dreijähriger Bauzeit. Die Ausstellungsfläche erstreckt sich auf 2.900 Quadratmeter und umfasst fünf Themenfelder, heißt es in der Mitteilung.

Der Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang M. Heckl, sagte zum Konzept des Zukunftsmuseums, hier würden echte Prototypen und Zukunftsvisionen gegenübergestellt. Das Haus sei ein Museum, aber gleichzeitig auch ein Ort der Diskussion darüber, welche Welt mit welchen technologischen Mitteln und mit wissenschaftlichen Erkenntnissen Realität werden könne.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) würdigte das Museum als "ein Schaufenster, durch das man bereits heute in die Welt von morgen" blicke. Durch eine Mischung aus Objekten und Experimenten, Betrachten und Interaktion würden alle Altersgruppen "prägende Eindrücke, überraschende Perspektiven und neue Erkenntnisse gewinnen", sagte Sibler.

Die Themenfelder des Deutschen Museums Nürnberg sind "Arbeit und Alltag", "Körper und Geist", das "System Stadt", das "System Erde" und "Raum und Zeit". Highlights sind nach Angaben des Museums ein Globus mit drei Metern Durchmesser, auf den aktuelle Klimadaten projiziert werden, ein Fallrohr, an dem Besucherinnen und Besucher Experimente in der Schwerelosigkeit machen können, eine futuristische Kombination aus Flugtaxi und E-Auto und ein echtes Hyperloop-Vehikel. Die Besucher könnten eine Virtual-Reality-Zeitreise ins Nürnberg des Jahres 2050 unternehmen.

Die Nürnberger Grünen-Landtagsabgeordnete Verena Osgyan nannte am Freitag das neue Museum eine Bereicherung der fränkischen Museumslandschaft. Sie wiederholte aber die Kritik der Opposition am Museum, für das ihrer Meinung nach der Freistaat im Augustinerhof eine zu hohe Miete bezahle.