Hilpoltstein (epd). Der Haussperling ist auf dem ersten Platz bei der Vogelzählung des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) gelandet - in der Großstadt allerdings wird der Spatz fast überhaupt nicht mehr gesichtet. "Der Haussperling ist ein Gewinner, aber auch ein Verlierer", sagte LBV-Sprecher Markus Erlwein am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). So hätten gerade die Münchner unter den 34.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Stunde der Wintervögel" am Dreikönigswochenende durchschnittlich nicht einmal einen Spatz in ihren Gärten zu Gesicht bekommen.

Das sei die niedrigste Haussperlings-Dichte im bundesweiten Vergleich. In den großen Städten suche der kleine Vogel oft vergeblich nach geeigneten Brutplätzen, Nahrung und Versteckmöglichkeiten, wie Büschen oder Hecken. Hinter dem Spatz liegen auf den weiteren Plätzen der Vogelzählung Kohlmeisen und Feldsperlinge. Zu den häufigsten Wintervögel zählen weiter die Amsel und die Blaumeise, der Buchfink, Grünfink und Elster. Überrascht hat, dass sich Buntspechte in beinahe jedem zweiten beobachteten Garten Bayerns sehen ließen, teilte der LBV weiter mit. Das könne an dem reichlichen Angebot an den Futterhäuschen oder am Nahrungsmangel im Wald liegen. In die Top Ten geschafft hat es außerdem noch die Rabenkrähe.

Im Schnitt beobachteten die Vogelzähler 33 Vögel pro Garten. Das seien rund zehn Vögel weniger als noch vor zehn Jahren. "Der kontinuierliche Rückgang der Anzahl von Vögeln ist auch durch wissenschaftliche Studien und Monitoring-Programme belegt" erklärte LBV-Biologin Angelika Nelson. Die nächste Vogelzählung findet vom 13. bis 15. Mai 2022 statt. Dann werden bei der "Stunde der Gartenvögel" die Brutvögel erfasst.