München (epd). Die hohe Inflation und die wirtschaftliche Unsicherheit tun der Spendenbereitschaft der Deutschen nach Angaben des Deutschen Spendenrates keinen Abbruch. Die Menschen würden weiter wie bisher spenden oder sogar noch mehr, sagte Spendenrats-Geschäftsführer sagt Max Mälzer dem Radiosender Bayern2 am Samstag: "Die Menschen in Deutschland sind solidarisch und lassen sich nicht von wirtschaftlicher Unsicherheit abhalten, weiterhin zu helfen." In den ersten drei Quartalen dieses Jahres seien bereits 3,8 Milliarden Euro gespendet worden.
Verändert habe sich aber die Struktur der Spender. Zum einen habe die Spendenbereitschaft in der Altersgruppe der 10- bis 29-Jährigen, die vormals relativ wenig gespendet hat, in den vergangenen beiden Jahren deutlich zugenommen, erläuterte Mälzer. Insgesamt sei es so, dass weniger Menschen spenden, diese dafür aber mehr jeweils - somit steige das Gesamt-Spendenaufkommen trotzdem. Das sei einerseits erfreulich, sagte Mälzer, aber andererseits aber auch bedenklich, weil die Gefahr bestehe, "dass die verbliebenen Spender auch irgendwann mal wegbrechen".
Das meiste Geld spenden die Deutschen laut Mälzer für humanitäre Hilfe. Dabei spielten Krisen wie der Ukraine-Krieg oder auch die Hochwasser-Katastrophe im Westen Deutschlands im vergangenen Jahr eine große Rolle.