München (epd). Die Mitarbeitenden der bayerischen evangelischen Landeskirche bekommen ab 1. Januar 2023 ein deutliches Gehaltsplus - und bis spätestens März dieses Jahres einen Corona-Bonus von 1.300 Euro. Darauf hat sich die Arbeitsrechtliche Kommission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ARK) geeinigt, wie das paritätisch aus Vertretern von Arbeitnehmern und -gebern besetzte Gremium am Donnerstag in München mitteilte. Damit übernimmt die ARK dem Grunde nach den Tarifabschluss für die Angestellten der Länder (TV-L) vom vergangenen November.

Konkret bedeutet das: Die kirchlichen Mitarbeitenden, sofern sie nach der Dienstvertragsordnung (DiVo) bezahlt werden, erhalten ab 1. Januar kommenden Jahres 2,8 Prozent mehr Gehalt sowie die vereinbarte Corona-Sonderzahlung von 1.300 Euro. Auszubildende und Berufspraktikanten erhalten monatlich 70 Euro mehr sowie einen Bonus von 650 Euro, hieß es. Darüber hinaus hat die ARK sich auf eine Verlängerung der erleichterten Kurzarbeit in Kirche und Diakonie bis Ende dieses Jahres verständigt. Auch diese Einigung wurde analog zu den staatlichen Regelungen getroffen.

Der ARK-Vorsitzende Oberkirchenrat Nikolaus Blum sagte, man habe sich mit dem Beschluss "weiterhin am TV-L als Leittarif" orientiert. Es freue ihn, dass dieses Ergebnis trotz der angespannten kirchlichen Haushaltslage möglich gewesen sei, die Leistungen der kirchlichen Beschäftigten in den vergangenen Jahren mit einer Sonderzahlung zu würdigen, sagte der Leiter des Landeskirchenamtes. Die Kirche sei "eine attraktive Arbeitgeberin". Der Abschluss zeige, dass es neben der sinnvollen inhaltlichen Arbeit auch "gute 'weltliche" Gründe" gebe, bei der Kirche zu arbeiten.

Bereits im Juli 2021 hatte sich die ARK auf ein Lohnplus für die Mitarbeitenden der Diakonie zum 1. April dieses Jahres geeinigt - und eine Corona-Sonderzahlung von 250 Euro. ARK-Mitglied Joachim Laupenmühlen, Leiter des Würzburger Kirchengemeindeamtes, sagte dazu, der Bonus falle "auf den ersten Blick" zwar deutlich geringer aus. Die früher eintretende prozentuale Erhöhung kompensiere dies jedoch, zumal sie sich entgegen einer Einmalzahlung dauerhaft auf das Gehalt auswirke. Als prozentuale Erhöhung wurden 1,8 Prozent ausgehandelt, hieß es damals.

Die ARK Bayern ist das oberste Tarifgremium für die Evangelisch-Lutherische Kirche und der Diakonie in Bayern. Die ARK ist paritätisch besetzt mit je vier Vertreterinnen und Vertretern der Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst, der Mitarbeitenden im diakonischen Dienst, der kirchlichen Körperschaften und der Träger diakonischer Einrichtungen. Ihre Entscheidungen betreffen rund 117.000 Mitarbeitende, rund 97.000 davon aus dem Bereich der Diakonie.