München, Ravensburg (epd). Ali Mitgutsch, der "Vater der Wimmelbücher", ist tot. Er sei mit 86 Jahren am Montagabend gestorben, teilte der Ravensburger Verlag mit. Der gebürtige Münchner begann seine Karriere als Grafiker. 1968 erschien sein erstes Wimmelbuch "Rundherum in meiner Stadt". 1969 erhielt er dafür den Deutschen Jugendbuchpreis. Mehr als 70 Bücher, Poster und Puzzles erschienen mit seinen Figuren und Zeichnungen im unverwechselbaren Stil, so sein Verlag. Mit den Wimmelbüchern habe er ein neues Genre geschaffen. Sie seien zu Klassikern geworden. Allein in Deutschland gingen über fünf Millionen Exemplare über die Ladentische, international kamen mehr als drei Millionen verkaufte Exemplare dazu.

Er sei Schwabinger durch und durch gewesen, habe neugierig und mit einem scharfen Auge für Details und Kuriositäten auf die Welt um ihn herum geschaut, heißt es im Nachruf des Verlags. Der humorvolle und oft entlarvende Blick auf Missgeschicke, Absurditäten und das Komische in Alltag und Beziehungen seien in seine "sich selbst erzählenden Geschichtenbücher" eingeflossen.

Ab 2007 konzentrierte sich Mitgutsch auf das Schaffen seiner "Traumkästen", kleiner gerahmter Bühnen. Seit 2017 war er im Ruhestand und hatte sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Anfragen für neue Illustrationen erhielt er noch mit 85.