München (epd). Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hat am Freitag die ÖPNV-Strategie 2030 vorgestellt. Dieser gemeinsame Fahrplan sei mit dem Zukunftsrat ÖPNV, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen, Politik, Verkehrsunternehmen und Interessensverbänden, erarbeitet worden, teilte das Ministerium mit. "Wir wollen die Zahl der Fahrgäste im ÖPNV bis 2030 deutlich steigern. Hier in Bayern ziehen alle Beteiligten an einem Strang, damit wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen", sagte Bernreiter laut Mitteilung.

Das Deutschlandticket allein werde die Herausforderungen nicht lösen, ist der Minister überzeugt. Besser sei es, das Geld in den Ausbau von Bus und Bahn zu investieren. Ein umfassendes und gutes Mobilitätsangebot, das alle Verkehrsmittel einbezieht, sei die Basis eines attraktiven Nahverkehrs in der Stadt und auf dem Land. Die ÖPNV-Strategie 2030 umfasst sechs Handlungsfelder mit konkreten Maßnahmen, beispielsweise in den Bereichen "Infrastruktur und Fahrzeuge", "Angebot und Vernetzung" und "Finanzierung".

So soll die Anzahl der Busse von 13.000 auf 20.000 erhöht werden, die Taktung soll verdichtet und der Bedienzeitraum verlängert werden und es soll eine bessere Abstimmung der Umstiegs- und Wartezeiten stattfinden. Zur Finanzierung wird eine höhere Beteiligung des Bundes gefordert, die Finanzierungsstruktur des ÖPNV soll mordernisiert werden.

Kritik an der Strategie kam von der FDP-Landtagsfraktion, die sie als nicht digital und innovativ genug bezeichnete. Der verkehrspolitische Sprecher Sebastian Körber sagte in einer Mitteilung: "Bernreiters Strategie kommt reichlich spät - man beachte, dass der letzte Gesamtverkehrsplan aus dem Jahr 2002 stammt. Seitdem gab es keine Strategie mehr für die Entwicklung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Bayern." Die Verantwortung für den ÖPNV, auch die finanzielle, liege bei den Ländern und nicht beim Bund.