München (epd). Für rund zehn Wochen zeigt die Staatliche Graphische Sammlung München eine lange verschollene Zeichnung einer Madonna mit Kind von Giovanni Battista Salvi, genannt Il Sassoferrato (1609-1685). Die Zeichnung war vor rund 50 Jahren der Sammlung gestohlen worden und ist im Jahr 2021 im Washington County Museum of Fine Arts im Bundesstaat Maryland wieder aufgetaucht, teilte die Pinakothek in München am Mittwoch mit. Das amerikanische Museum hatte damals eine Privatsammlung übernommen.

In den Kabinetten der Welt seien Blätter Sassoferratos selten. Die meisten der rund 90 bekannten Blätter bewahre die British Royal Collection, London, auf, heißt es in der Mitteilung. Im Jahr 2017 fand in Sassoferrato Geburtsstadt bei Ancona eine erste groß angelegte Ausstellung zum Werk des immer berühmter werdenden Barockkünstlers statt. Für den begleitenden Ausstellungskatalog und einen Essay zu den Zeichnungen Sassoferratos stellte die Graphische Sammlung dem Kurator einen Scan nach der Fotografie des gestohlenen Blattes zur Verfügung. Mithilfe dieses Katalogs habe dann der Kurator in Maryland die Madonna identifiziert, hieß es. Am 28. Oktober 2022 war die verloren geglaubte Zeichnung nach München zurückgekehrt. Sie gehört zu einem der ältesten Bestände der Münchner Sammlung, der Sammlung Stephan und Georg von Stengel aus dem späten 18. Jahrhundert.

Von Donnerstag, 15. Dezember, bis Sonntag, 5. Februar 2023, ist die Zeichnung im Rotundenbereich der Pinakothek der Moderne München ausgestellt, teilte das Museum mit. .