Nürnberg, Wemding (epd). Das Amtsgericht Nürnberg hat gegen den unter anderem wegen hundertfacher Corona-Scheinimpfungen beschuldigten Arzt aus Wemding (Kreis Donau-Ries) ein vorläufiges Berufsverbot verhängt. Dem Mann wird vorgeworfen, zwischen April und September 2021 einer dreistelligen Zahl von Patienten eine Corona-Impfung vorgetäuscht zu haben, wie die Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg (ZKG) am Donnerstag mitteilte.

Darüber hinaus soll der Mediziner "im Zusammenwirken mit anderen Patienten", die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollten, fälschlicherweise die Durchführung einer Covid-19-Impfung in deren Impfpässen dokumentiert haben. In beiden Fällen soll der Beschuldigte diese Impfungen gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) abgerechnet haben. Das Amtsgericht Nürnberg habe "dringende Gründe" für die Annahme gesehen, dass gegen den Mann in einer Hauptverhandlung ein Berufsverbot verhängt wird, weil er seine beruflichen Pflichten grob verletzt hat.

Wie die ZKG weiter mittelte, soll sich der Beschuldigte wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung wegen Vernichtung des zur Verfügung gestellten Impfstoffs, Betrugs und wissentlicher unrichtiger Dokumentation von Schutzimpfungen gegen das Coronavirus strafbar gemacht haben. Die Unregelmäßigkeiten in der Wemdinger Arztpraxis waren Anfang Oktober bekanntgeworden.