München (epd). Die Schüler des Münchner Luisengymnasium erhalten ab Montag (7. März) einem Zeitungsbericht zufolge Distanzunterricht, weil die Stadt in ihrer Schule nahe des Hauptbahnhofs Schlafplätze für Geflüchtete bereitstellt. Sämtliche Schülerinnen und Schüler des städtischen Gymnasiums würden nach den Faschingsferien für mindestens eine Woche ins Homeschooling wechseln, meldete die "Süddeutsche Zeitung" am Samstagabend auf ihrem Onlineportal. Das habe der Stab für außerordentliche Ereignisse (SAE) gemeinsam mit dem Stadtschulrat, dem Bildungsreferat und dem Ministerialbeauftragten für die Schulen in München kurzfristig beschlossen.

Die Maßnahme sei eine Reaktion auf die vielen Geflüchteten aus der Ukraine, die wegen des Kriegs mit Russland derzeit in München ankommen. Nach Zahlen des Innenministeriums waren es bisher bayernweit mehr als 5.000 - München sei wegen seiner großen ukrainischen Community dabei besonders im Fokus sowie eine Drehscheibe für die Weiterreise etwa nach Frankreich, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntag. Sie hielt eine Unterbringung von Geflüchteten in einer Schule jedoch eher für eine "einmalige Sache".

Womöglich habe sich das dort angeboten, um Ankommenden nahe am Bahnhof kurzfristig ein paar Stunden Schlaf zu ermöglichen, bevor es für sie weitergehe, sagte sie dem epd. Grundsätzlich seien in den staatlichen Asylunterkünften in Bayern aktuell Plätze im "mittleren vierstelligen Bereich" frei. Jedoch seien diese in ganz Bayern verteilt und könnten nicht sofort alle für die Ankommenden genutzt werden. Sie sei aber zuversichtlich, dass sich die Unterbringung - auch aufgrund zahlreicher Angebote von Privatpersonen, Hotels oder Jugendherbergen - in den nächsten Tagen einspielen werden.