Für eine erfolgreiche Transformation des Straßenverkehrs ist die Weiterentwicklung des Autonomen Fahrens von entscheidender Bedeutung, sagt Oliver Kreis, Geschäftsführer für Lehre am Department Maschinenbau der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Im Gespräch mit dem Sonntagsblatt weist er darauf hin, dass es ein System gut funktionierender Robottaxis vor allem in der Stadt unnötig machen werde, ein eigenes Auto anzuschaffen.

"Dies führt zu deutlich weniger Verkehr und spart erhebliche Parkflächen."

Eine große Herausforderung auf dem Weg zur Elektromobilität sei es, kurzfristig die Produktion von Elektroautos hochzufahren. Einige Firmen haben laut Kreis Lieferzeiten von mehr als einem Jahr und nehmen derzeit überhaupt keine neue Bestellungen an.

E-Autos bald günstiger als Verbrenner

Die Notwendigkeit, seltene Rohstoffe für die Batterien zu verwenden, führe außerdem zu längeren Lieferzeiten als bei Verbrennern, vor allem weil die Produktion bei vielen Herstellern ausgelagert worden sei. "Letztendlich müssen sie in Zukunft auch Batterieproduzenten werden", ist der Forscher überzeugt.

Gleichzeitig gebe es die Entwicklung, dass seltene, teure und umweltschädlich abzubauende Rohstoffe für Batterien zunehmend durch einfachere, gebräuchlichere Werkstoffe ersetzt werden.

"Im Grunde ist es gut, wenn seltene Rohstoffe teurer werden, denn dann lohnt sich das Recycling von Altbatterien."

Batterien seien zudem ein großer Gewichtsfaktor. Mit ihrer Weiterentwicklung würden auch die Kosten für E-Autos sinken. "Viele namhafte Studien sagen, dass ab ungefähr 2025 die Herstellungskosten eines Elektroautos günstiger sind als die eines Verbrenners."

Bildung wichtig für echte Verkehrswende

Für eine echte Verkehrswende müssen laut Kreis schon in der Ausbildung der künftigen Fachkräfte die Fachgebiete Mechanik, Elektronik und Informatik vereint werden. Ab dem kommenden Wintersemester bietet das Department für Maschinenbau der Universität Erlangen daher den interdisziplinären Studiengang Elektromobilität-ACES an. Vertiefungsfelder für die Studierenden sind Künstliche Intelligenz (A), Konnektivität (C), E-Antriebssysteme (E) und Nachhaltigkeit (S). "Wir hatten an der Technischen Fakultät bereits alle Fachgebiete da, die wir brauchen, um elektrische Verkehrsmittel zu bauen. Jetzt haben wir sie zu einem gemeinsamen Studiengang gebündelt", sagt Kreis. Die Absolventen könnten in Zukunft neben E-Autos auch elektrische Flugzeuge oder Schiffe entwickeln. (01/