Christen glauben, dass Jesus Christus am Kreuz gestorben und wieder auferstanden ist, um die Menschen von Sünde und Tod zu erlösen. Das Christentum entstand im ersten Jahrhundert nach Christus in Palästina. In der römisch besetzten Region war damals das Judentum verbreitet, in dem auch die christliche Religion ihre Wurzeln hat. Im Gegensatz zu den Juden, die auf die Ankunft ihres Messias warteten, erkannten die frühen Christen in Jesus ihren Erlöser und den Vorboten der angebrochenen Gottesherrschaft. Das Neue Testament, das vom Leben Jesu erzählt, ist ihre wichtigste heilige Schrift.
Nach einer Zeit der Verfolgung erlebte das Christentum ab dem Jahr 312 unter Kaiser Konstantin den Aufstieg zur staatstragenden Religion. Mit dem Zerfall des Römischen Reiches im 4. Jahrhundert in ein Ost- und ein Westreich war die Spaltung der Kirche vorgezeichnet. Im 11. Jahrhundert kam es endgültig zum Schisma (Trennung) und die orthodoxen Ostkirchen spalteten sich ab.
Christen glauben in unterschiedlichen Strömungen und Organisationen
Im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert verließen auch die heute protestantischen Christen die vatikanische Westkirche. Gegenwärtig finden sich weltweit verschiedene Strömungen des christlichen Glaubens und ebenso unterschiedliche kirchliche Organisationsformen. Trotz allem versteht sich das Christentum nicht als Privatreligion, sondern betrachtet die Menschen als Teil der Ekklesia, der christlichen Gemeinschaft.
Die Aufnahme in diese Gemeinschaft erfolgt mit der Taufe. Das Christentum ist in Deutschland die Religion mit den meisten Anhängern. Rund zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich dazu. Fast 24,5 Millionen Menschen sind Mitglied einer katholischen Kirche, gut 23,6 Millionen Menschen einer evangelischen.
Katholische Kirche mit Papst als Oberhaupt
Die katholische Kirche ist eine Weltkirche, ihren Mittelpunkt hat sie mit dem Vatikan in Rom. Das Oberhaupt ist der Papst. Er ernennt die 27 deutschen Bischöfe, die in der Bischofskonferenz das kirchliche Leben lenken. Dort gefasste Beschlüsse müssen vom Papst bestätigt werden, damit sie gültig sind. Im katholischen Verständnis sind Priester Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Anders in der evangelischen Kirche: Dort sind die großen Kirchenverbände als Landeskirchen organisiert und regeln ihre Angelegenheiten selbstständig.
Sie unterscheiden sich zwar im religiösen Leben, gemeinsam haben sie aber die Abspaltung von der katholischen Kirche nach der Reformation im 16. Jahrhundert. Evangelische Christen verstehen ihre Pfarrer in erster Linie als Glaubende unter anderen Glaubenden. Sie sind zwar mit der Verkündigung des Wortes Gottes beauftragt, dennoch geht die evangelische Kirche von einem Priestertum aller Gläubigen aus.
Orthodoxe Kirchen in Nationalkirchen gegliedert
Neben den beiden großen Konfessionen gibt es zahlreiche kleinere Kirchen, wie beispielsweise die orthodoxen Kirchen, zu denen etwa zwei Prozent der Christen in Deutschland gehören. Die orthodoxen Kirchen haben sich im 11. Jahrhundert nach Christus von der vatikanischen Kirche getrennt, sind zumeist in Nationalkirchen gegliedert und folgen bis heute dem byzantinischen Ritus. Bei der Berechnung des Osterfestes orientieren sich die orthodoxen Kirchen am älteren, julianischen Kalender. Deswegen weichen ihre Feste in der Regel um einige Tage von denen der übrigen Christen ab.
Kreativwettbewerb Weltreligionen: Das Christentum
Beim "Kreativwettbewerb Weltreligionen" erhielt der Evangelische Presseverband für Bayern 2015 mehr als 500 Einsendungen. In der folgenden Bildergalerie sehen Sie eine Auswahl der Einsendungen für die Kategorie Christentum: