"Wie die Jungfrau zum Kind": Ein Sprichwort, das sich darauf bezieht, dass etwas völlig überraschend und unerwartet geschieht. Das Sprichwort drückt eine Situation aus, die scheinbar ohne menschliches Zutun oder bewusste Planung eintritt.

Das Sprichwort wird oft humorvoll oder ironisch verwendet, um eine überraschende oder unerwartete Entwicklung in verschiedenen Lebenssituationen zu beschreiben. Betont wird dabei die unerwartete Freude oder der Erfolg, der wie ein göttliches Geschenk aus dem Nichts kommt.

Das Sprichwort bezieht sich auf Jesaja 7,14:

"Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.

Diese Prophezeiung, die in der jüdischen Tradition auf einen König 700 Jahre vor Christus anspielt, wird von Christ:innen oft auf die Geburt Jesu Christi bezogen und als Ankündigung der Geburt des Messias interpretiert. Der Begriff "Immanuel" bedeutet "Gott mit uns". Die Jungfrau, von der in der Prophezeiung die Rede ist, wird in der christlichen Tradition als die Jungfrau Maria identifiziert.

Maria wird durch den Heiligen Geist schwanger, ein Phänomen, das man nur schwer beschreiben kann, wenn man es nicht als göttliches Geschenk bezeichnet.

Über dem Nordportal der Würzburger Marienkapelle ist eine mögliche Deutung dieses Wunders zu sehen. Gott spricht zu Maria und durch sein Wort wird sie schwanger. Das Wort verbindet Gott und Maria wie ein Schlauch, auf dem das Jesuskind in Marias Ohr gleitet.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden