Ab 15. September erklären zahlreiche Kirchengemeinden im evangelischen Kirchenkreis Bayreuth einen bestimmten Sonntag zum "Back to Church Sunday". Unter dem Titel "Gottesdienst erleben" oder "Schöner Sonntag" werben die Gemeinden für den Gottesdienstbesuch und rufen die regelmäßigen Kirchgänger dazu auf, Freunde, Nachbarn oder Bekannte mitzubringen. Regionalbischöfin Dorothea Greiner hat die Idee, die im Jahr 2004 in Manchester in England entstanden ist, nach Bayreuth geholt, um in den Kirchengemeinden eine echte Willkommenskultur anzustoßen.

 

Warum ist diese Aktion für die Region und die Kirchengemeinden so wichtig?

Greiner: Der sonntägliche Gottesdienst ist seit Beginn der christlichen Gemeinden vor 2.000 Jahren der unverzichtbare Ort, an dem sich Menschen versammeln, um zu beten, Gottes Wort zu hören und Abendmahl zu feiern. Aus dieser geistlichen Mitte heraus baut sich die Gemeinde auf. Das wird - bis Christus wiederkommt - auch weiter so sein. Daher verdient der Gottesdienst unsere allergrößte Aufmerksamkeit und Liebe in der Ausgestaltung.

Was versprechen Sie sich von der Aktion?

Greiner: Viel! Zum einen gibt es Menschen, die in den Gottesdienst kommen, wenn sie persönlich eingeladen werden. Manchmal bracht es nur einen kleinen Stupser, ein freundliches Wort, dass sie spüren: Da bin ich willkommen. Dieses Signal wollen wir geben. Und zum anderen hilft die Aktion dazu, dass die Gottesdienstgemeinde, die ihren Gottesdienst liebt, andere zum Gottesdienst einlädt. Es fällt manchen gar nicht so leicht, aus der Deckung zu gehen und einen anderen Menschen anzusprechen. Die Aktion ermutigt und gibt dazu hilfreiches Material an die Hand.

Kann der "Back to Church Sunday" auch Auswirkungen auf den weiteren Gottesdienstbesuch haben?

Greiner: Die Erfahrungen in Gemeinden, die diese Aktion bereits durchgeführt haben, zeigt: Wenn die Gottesdienstgemeinde selbst beginnt, zum Gottesdienst einzuladen, dann hat dies positive Auswirkungen auf den Gottesdienstbesuch - nicht nur am "Back to Church Sunday", sondern dauerhaft. Die Liebe zum Gottesdienst kann neu geweckt werden, so dass Menschen in ihm das Heilsame und Schöne des Evangeliums erfahren.