Die Jugendarbeit im Dekanat Hersbruck brummt. Rund 100 Mädchen und Jungen sind derzeit aktiv, erzählt Dekanatsjugendreferent Matthias Rapp. In den Gemeinden vor Ort entstünden immer wieder neue Jugendgruppen, die bestehenden hätten meist keine Nachwuchssorgen.

Und auch Platzsorgen gibt es nun keine mehr, denn die Jugendarbeit konnte in ein seit Monaten verwaistes Pfarrhaus in Eschenbach einziehen. Vorher hatte man es im Hersbrucker Selnecker-Haus doch sehr beengt.

Jugendarbeit im Dekanat Hersbruck

Noch vor wenigen Monaten war das Eschenbacher Pfarrhaus eine von 25 Immobilien, die innerhalb der 30 Kirchengemeinden des Hersbrucker Dekanats auf dem Prüfstand für Neu- oder Nachnutzung stehen. Weniger werdende Kirchenmitglieder und dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen – die Lage war verzwickt, sagt Dekan Tobias Schäfer. Die Rettung war die Öffnung zum "Haus der dekanatsweiten Dienste": Neben dem Jugendwerk haben auch die KiTa-Geschäftsführung und das Büro der Mitarbeitendenvertretung ein neues Zuhause gefunden, ebenso wie die religionspädagogische Medienstelle.

Im Eschenbacher Haus gibt es jetzt im sogenannten Jugendflur Besprechungsräume, eine Art Wohnzimmer sowie eine Küche, die vom Ehrenamtlichen Kevin Ain aus älteren Küchenelementen, die weggeworfen worden wären, neu zusammengeschreinert wurde. Daneben findet man im neuen Domizil auch genügend Platz für Zubehör vom Ball bis zum Brettspiel.

Das "Haus der dekanatsweiten Dienste"

"Wir liegen jetzt auch endlich zentral", freut sich Rapp. Bei einem Flächendekanat wie dem Hersbrucker müsste man ohnehin für Treffen in Präsenz immer irgendwo hinfahren. Eschenbach liege nicht nur günstig aus allen Himmelsrichtungen. Man habe mit dem Bahnhof Hohenstadt auch noch innerhalb von 15 Minuten Fußweg eine Anbindung an den ÖPNV.

Dass die Jugend in Hersbruck derzeit sehr gut im Saft steht, zeigt auch die Auszeichnung der Evangelischen Landeskirche mit dem Ehrenamtspreis, den die Mitglieder der Dekanatsjugendkammer kürzlich für eine "außergewöhnliche Teamleistung" erhielten, wie es in der Begründung heißt. Die Heranwachsenden hätten in ihrer Freizeit mit großem Engagement größere Räume für ihr Jugendwerk gesucht und den Umzug organisiert.

Jugendliche für ihre Arbeit gewürdigt

Dass die Jugendlichen zum Beispiel auch die Verantwortung für eine nachhaltige Nutzung des Gartens übernehmen und man für das Zusammenwirken der dekanatsweiten Gremien Räume geschaffen hat, wurde ebenfalls gewürdigt.

Nicht zuletzt: Die Auflagen für eine Gebäudesanierung zum bewohnbar machen sind um einiges größer, als wenn man die Räume lediglich für Büros und Treffs ertüchtigt. "Wir konnten das Haus also mit viel Eigenleistung und verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand für uns herrichten", sagt Dekan Schäfer.

Die Landeskirche unterstützt das Projekt mit 30.000 Euro plus 7.000 Euro für teils neue Möbel. Das Dekanat hat das Pfarrhaus nun zunächst für fünf Jahre gemietet, danach sehe man weiter.

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