Das Diakonische Werk Bayern hat sein Projekt "Therapeutische Angebote für Flüchtlinge" (TAFF) auf zehn Standorte erweitert. Der neue Standort im Landkreis Landsberg am Lech wurde jetzt bei einem Pressegespräch vorgestellt. Das Projekt hat laut Mitteilung vom Donnerstag das Ziel, die Gesundheitsversorgung psychisch beeinträchtigter geflüchteter Menschen zu verbessern. Dafür wurde es mit dem Bayerischen Integrationspreis 2022 ausgezeichnet.

Zugang gestaltet sich oft schwierig

Der Zugang geflüchteter Menschen zu psychiatrischer und psychotherapeutischer Versorgung gestalte sich oftmals schwierig, sagte Stefan Helm, Geschäftsführer der Diakonie Oberland. Dabei sei die psychotherapeutische Versorgung Voraussetzung für alle anderen Integrationsleistungen, wie zum Beispiel Spracherwerb, Arbeitsaufnahme und soziale Integration.

"Erst wenn der ganze Mensch, auch mit seiner Fluchtgeschichte, in den Blick kommt, entfalten die unterschiedlichen Maßnahmen die gewünschte Wirkung."

TAFF begann 2015 mit Standorten im Allgäu und der Region Oberfranken West. Zum Projekt gehört auch die Kontakt- und Koordinierungsstelle (KuK). Diese habe die Aufgabe, eine Vernetzung mit den vorhandenen regionalen psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgungsstrukturen herzustellen. Zudem werde Kontakt zur Flüchtlings- und Integrationsberatung aufgebaut.

Enge Kooperation mit Ärzten und Ehrenamtlichen

Enge Kooperationen bestünden laut Mitteilung ebenfalls zu weiteren Akteuren wie Ärzten, zur Jugendhilfe, zu ehrenamtlichen Helfern, Gesundheitsamt und Landratsamt. TAFF berät sowohl anerkannte, als auch noch im Asylverfahren stehende und abgelehnte Personen. Knapp 50 Prozent der Klienten könnten an andere therapeutische Angebot weitervermittelt werden, der Rest bleibe in der Beratung der KuK.