"Einfach heiraten" im April: "Es wird genauso individuell wie bei einer größeren Hochzeit"

"Das Thema kirchliches Heiraten wird bekannter"

Herr Schürrle, in diesem Jahr machen viele neue Kirchengemeinden bei der Aktion "Einfach heiraten" mit. Was bewegt sie dazu?

Oliver Schürrle: Weil es letztes Jahr so ein toller Erfolg gewesen ist. Das Projekt hat den Kirchengemeinden gefallen und es haben schon viele davon gehört. Inzwischen sind es 46 - letztes Jahr waren es zwölf. Der Hauptmehrwert für die Kirchen ist, dass das Thema kirchliches Heiraten bekannter wird.

Was bewegt Paare, an der Aktion teilzunehmen und wie wird aus der spontanen Aktion eine feierliche Veranstaltung?

Das sind vor allem Paare, die nicht so groß feiern wollen. Manche haben es auch einfach verpasst, da sind zum Beispiel Kinder gekommen und dann ist die kirchliche Heirat hinten runtergefallen. Manche Paare wollen sich auch einfach nur segnen lassen. Es gibt immer Musik, von Popsongs bis zu klassischer Kirchenmusik. Dann gibt es bei manchen einen Empfang und eine geschmückte Kirche. Beim Ankommen bekommen die Paare einen kleinen Fragebogen und in einem kurzen persönlichen Gespräch bereitet sich die Pfarrerin oder der Pfarrer dann auf die Zeremonie vor. Es wird also genauso persönlich und individuell wie bei einer größeren Hochzeit.

"Wir finden immer eine Pfarrerin oder einen Pfarrer für jeden Anlass"

Organisiert wird die Aktion von der Segen.Servicestelle. Wo sind Sie noch im Einsatz?

Wir sind auf Hochzeitsmessen und auf Babymessen mit einem eigenen Stand unterwegs und können dort angesprochen werden. Wir helfen den Menschen, kirchliche Ansprechpartner und Orte für Taufen, Trauungen, Bestattungen oder einen anderen Anlass zu finden und beantworten alle möglichen Fragen zu diesen Themen. Ich selbst bin zum Beispiel auch mal persönlich unterwegs bei Trauungen und springe ein, wenn ein Paar zum Beispiel woanders heiraten will, als es wohnt. Wir finden immer eine Pfarrerin oder einen Pfarrer für jeden Anlass.