Mit einem Gottesdienst in der KZ-Gedenkstätte Dachau soll an die elf israelischen Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert werden. Der Gottesdienst zum 50. Jahrestag des Attentats findet am kommenden Sonntag (4. September) um 11 Uhr in der evangelischen Versöhnungskirche statt, wie Pfarrer Björn Mensing am Donnerstag mitteilte. Dabei sollen auch Kurzbiografien der Opfer vorgetragen werden.

Einige der Opfer hatten den Holocaust überlebt oder stammten aus Familien von NS-Verfolgten, wie es heißt. Für jedes Opfer soll eine Kerze entzündet werden. Die brennenden Kerzen sollen mit Zustimmung von Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland und des Landesverbandes Israelitischer Kultusgemeinden in Bayern, von der Versöhnungskirche in die benachbarte Jüdische Gedenkstätte getragen werden.

Terror-Angriff auf israelische Sportler

Am 5. September 1972 hatten Terroristen im Olympischen Dorf in München die israelische Olympia-Mannschaft überfallen und mehrere Geiseln genommen. Die Befreiungsaktion am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte. Am Ende kamen elf Israelis, ein bayerischer Polizist und fünf Geiselnehmer ums Leben. Am kommenden Montag (5. September) soll eine Gedenkveranstaltung mit hochrangigen Gästen im Fliegerhorst stattfinden.

Wenige Tage vor dem Attentat hatte die israelische Olympia-Mannschaft laut Mensings Recherchen die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht. Am 1. September 1972 fuhren alle Sportler, Trainer und Betreuer nach Dachau, um der Opfer des Konzentrationslagers am Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen zu gedenken und einen Kranz am Internationalen Mahnmal niederzulegen.