Christinnen und Christen sind nach Meinung des bayerischen evangelischen Landesbischofs Christian Kopp "Hoffnungsmenschen" und "Zuversichtsverbreiter".
"Wir leben Zuversicht, wir leben Hoffnung, wir leben Zukunft", sagte Kopp am Aschermittwochabend in seiner Kanzelrede in der Schwabacher Stadtkirche St. Martin zum Thema Zuversicht. Das Reich Gottes werde kommen und sei schon "mitten unter uns", erläuterte der Landesbischof:
"Dort, wo Menschen respektvoll und liebevoll miteinander umgehen."
Kopp betonte in seiner Kanzelrede, dass sich Optimismus und Zuversicht zwar sehr ähnlich seien, aber eben nicht dasselbe. "Optimismus setzt auf das Optimum" und sei deshalb "manchmal wenig bodennah".
Zu Zuversicht hingegen gehöre "ein tieferes Vertrauen", man versehe sich "zu jemandem", vertraue also einem Mitmenschen oder auch Gott. Zuversicht stärke die Fähigkeit, Rückschläge zu überwinden sowie "kleine und große Krisen besser anzugehen und zu überwinden". Mit Zuversicht ließen sich für Probleme "immer wieder gute Lösungen finden".
Kopp: Zuversicht als innere Haltung
Dabei sei Zuversicht "keine angeborene Charaktereigenschaft", sondern vielmehr eine innere Haltung, die "entwickelt" werden kann. Für ihn selbst sei die Konzentration auf ein "höheres Ziel" das beste "Zuversichtstraining". Er frage sich beispielsweise täglich, warum er heute aufgestanden sei, was "in Gottes Namen" er an diesem Tag Gutes für die Welt tun könne.
"Ich schaue jeden Tag an vielen Orten immer auf das höhere Ziel", sagte Kopp. Zugleich habe er mit seinen nun 60 Jahren gelernt, loszulassen. "Wer loslässt, trainiert die Zuversicht: Es wird schon werden."
Zuversicht sei eine "christliche Grundhaltung, ein Gottesgeschenk", das aber auch viel Pflege und Aufmerksamkeit benötige. Auch die Kirche müsse sich angesichts veränderter Rahmenbedingungen in Zuversicht üben:
"Wir haben als Evangelische Kirche schon einmal mehr Ansehen gehabt in diesem schönen Bundesland und in der Bundesrepublik."
Auch habe die Kirche ein "Riesenproblem" damit, dass Menschen im Bereich der Kirche "ihre Macht über andere" ausnutzen.
(om/epd)
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden