Die bundesweite Ökumenische Friedensdekade erfährt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges einen verstärkten Zuspruch. "Mit Beginn des Krieges gegen die Ukraine erleben wir ein ungewöhnlich großes Interesse an den von uns angebotenen Arbeitsmaterialien", sagte der Vorsitzende des Trägervereins, Jan Gildemeister, am Dienstag in Bonn.

Ökumenische Friedensdekade hat Thema "Zusammen:Halt"

Die Ökumenische Friedensdekade findet vom 6. bis 16. November statt und hat das Jahresthema "Zusammen:Halt". Im gesamten Bundesgebiet werden im kirchlichen wie nicht-kirchlichen Umfeld Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen angeboten. Die bayerische Landeskirche hat das Dekanat Hersbruck als Schwerpunktdekanat für die Dekade ausgewählt. 

In den vergangenen Jahren seien die ersten Materialbestellungen zu der Friedensdekade immer erst ab Juni eingegangen, erklärte Gildemeister weiter.

"Von den bislang fast 2.000 Bestellungen hat uns fast ein Viertel bereits bis Mitte des Jahres erreicht. Eine ganz neue Erfahrung für uns."

Ein Grund für das gestiegene Interesse sehen die Veranstalter im Wunsch und der Hoffnung vieler Menschen auf einen baldigen Frieden in der Ukraine und der Unzufriedenheit darüber, "dass die Bundesregierung gemeinsam mit internationalen Partnern offenbar fast ausschließlich auf eine militärische Strategie zur Friedensschaffung setzt", hieß es. Zudem sollen bei den Veranstaltungen aber auch Themen wie soziale Gerechtigkeit und Klimawandel aufgegriffen werden.

Smartphone-App "Peace and Pray"

Mit der Smartphone-App "Peace and Pray" macht die Friedensdekade den Angaben zufolge auch in diesem Jahr das Engagement für den Frieden mobil nutzbar. Tägliche Impulse wie Bibelverse und Andachten als Push-Nachrichten sind über die App abrufbar. Die Software ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer evangelischer Landeskirchen. Seit Oktober ist sie im Apple- und Google-Playstore erhältlich.

Was ist die Friedensdekade?

Trägerorganisationen der Ökumenischen Friedensdekade sind die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Zudem wirken Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und evangelischer Landeskirchen, evangelisch-freikirchliche und römisch-katholische Organisationen mit. 

Seit mehr 40 Jahren engagieren sich in der Friedensdekade Christinnen und Christen für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Die Idee für die Aktion stammt aus den Niederlanden. 1980 wurde sie gleichzeitig in West- und Ostdeutschland aufgenommen. Das Erkennungssymbol der Aktion ist seit 1983 das Logo "Schwerter zu Pflugscharen".