Der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat mit Trauer und Entsetzen auf die Bombenanschläge in Kirchen und Hotels in Sri Lanka reagiert. Auf Facebook schrieb er:

"Ich denke an die Menschen in Sri Lanka, die weinen, wie Maria am Grab Jesu. Ich denke an die vielen Toten und Verletzten, an all die Menschen, die jetzt Tränen der Verzweiflung vergießen."

Bei einer Serie von Explosionen sind Medienberichten zufolge mindestens 200 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt worden. Am Vormittag wurden Anschläge auf drei Kirchen, in denen Ostermessen gefeiert wurden, sowie drei Hotels in Sri Lanka verübt. Am Nachmittag kam es zu zwei weiteren Explosionen in der Hauptstadt Colombo. Welche Terrorgruppe hinter den Anschlägen steckt, ist unklar. Die Polizei nahm den Angaben zufolge sieben Personen fest.

Auch die Regionalbischöfin des Kirchenkreises München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, äußerte sich betroffen. Auf Facebook schrieb sie:

"Menschen, die die Auferstehung feiern wollten, sind in Sri Lanka Anschlägen zum Opfer gefallen. Wir beten für sie und trauern mit den Angehörigen - in der Hoffnung, dass ihr Leben in der Ewigkeit bei Gott aufgehoben ist."

Papst Franziskus äußerte sich während des traditionellen Segens "Urbi et Orbi" auf dem Petersplatz bestürzt. Er sei der christlichen Gemeinschaft nah, die mitten im Gebet von grausamer Gewalt getroffen worden sei, betonte das Kirchenoberhaupt. Er bete für die auf so tragische Weise ums Leben gekommenen Gläubigen und alle Menschen, die von den Ereignissen betroffen seien.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchener Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, hat nach der verheerenden Anschlagsserie auf Sri Lanka allen Angehörigen sein Mitgefühl ausgesprochen. In einem Brief an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Sri Lanka, Bischof Julian Winston Fernando, heißt es:

"In diesem Moment grausamen Blutvergießens, in dem die Freude über das Osterfest getrübt wird, übermittle ich Ihnen unsere Solidarität und vor allem unser Gebet: Tod und Hass haben keine endgültige Macht über den Menschen. Daran glauben wir, gerade an Ostern"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach von "feigen Terroranschlägen". Besonders niederträchtig sei, "dass zahlreiche friedlich Betende in Gotteshäusern am Ostersonntag Ziel dieser hinterhältigen Angriffe wurden", heißt es in einem Schreiben Steinmeiers an den Präsidenten der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka, Maithripala Sirisena.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bestürzt auf die Anschläge in Sri Lanka reagiert. "Es ist schockierend, dass Menschen, die sich versammelt hatten, um gemeinsam das Osterfest zu begehen, ein bewusstes Ziel dieser hinterhältigen Angriffe waren", heißt es in einem Kondolenztelegramm Merkels an Sri Lankas Präsidenten. Weiter fügte sie hinzu: 

"Religiöser Hass und Intoleranz, die sich heute auf so schreckliche Weise manifestiert haben, dürfen nicht siegen."

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) schrieb auf Twitter, die "Nachrichten aus Sri Lanka machen fassungslos":

"Am Osterfest so viel Hass zu erleben schmerzt. Ostern ist ein Fest der Liebe, das uns lehrt: Hass unsererseits kann nie die Lösung sein."

Sri Lanka ist seit Ende des Bürgerkrieges 2009 weitgehend friedlich gewesen. Die meisten Bürgerinnen und Bürger Sri Lankas sind Buddhisten. Nur rund sechs Prozent gehören der katholischen Kirche an. Ostern ist das höchste Fest im Christentum. Die Gläubigen feiern die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

 

Aktualisierung 21.04.2019, 14.25 Uhr: Ergänzung Kardinal Marx, Zahl der Opfer korrigiert, Details

Aktualisierung 21.04.2019, 17.15 Uhr: Stellungnahmen ergänzt, Zahl der Opfer korrigiert, Details