"Bonhoeffer begegnen" ist der Reigen an Veranstaltungen überschrieben, die auf vielfältige Weise an die Person und das Werk des am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichteten Widerstandskämpfers erinnern sollen. Christian Reinl, Vertrauensmann des Eichstätter Kirchenvorstands erklärt, wie man dabei auch über den eigenen Glauben ins Gespräch zu kommen soll.

Glaubens-Gesprächsabende im Gemeindehaus der Kipfenberger Christuskirche, die "Nacht der offenen Kirchen" am 20. Mai auch in der Erlöserkirche Eichstätt mit Impulsen in Wort und Bild, eine Vorführung des Filmes "Die letzte Stufe", eine "Worship Night" als Lobpreisabend am 18. Juni in Eichstätt, aber auch sieben Gesprächsabende per Zoom vom 17. Juni bis 29. Juli über den Text von "Von guten Mächten" – alleine schon der erste Teil der Veranstaltungsreihe ist abwechslungsreich.

Nach einer Art "Sommerpause" geht’s dann im Herbst noch einmal intensiv weiter. Dann lockt eine Ausstellung mit multimedialen Zugängen zu Bonhoeffer noch einmal in die Erlöserkirche (7. bis 30. Oktober), am 8. Oktober referiert Christian Feldmann in Schloss Hirschberg über politische Verantwortung und Zivilcourage am Beispiel des Theologen.

Großes Konzertprojekt

Am 22. und 23. Oktober bilden die beiden Konzerte in der Eichstätter Kirche beziehungsweise der Neuen Pfarrkirche in Schelldorf dann den Abschluss. Kirchenmusikerin Katharina Reinl hat unter dem Titel "Musikalische Begegnungen mit Dietrich Bonhoeffer" von Jochen Rieger 14 Balladen und Pop-Songs für einen Projektchor arrangiert, der ab Ende Juni wöchentlich die Stücke einstudieren wird, die tief in die Gedankenwelt des Protagonisten eintauchen.

Die Musik sei letztlich auch der Ausgangspunkt für das Themenjahr der beiden Kirchengemeinden gewesen. "Nach einigen Jahren Pause wollte Katharina bereits 2020 wieder an Chorprojekte vergangener Jahre anknüpfen. Während der Corona-Zeit ist dann die Idee gereift, die faszinierende Persönlichkeit Bonhoeffers und dessen Theologie noch mehr in den Blick zu nehmen", erklärt Christian Reinl. Zu einem regionalen Projekt sei das Ganze dann mithilfe eines gewissen Rückenwinds aus dem PuK-Prozess und der Freundschaft der Pfarrer-Ehepaare Schuler (Eichstätt) und Kringel (Kipfenberg) geworden. Mit Zustimmung des Pappenheimer Dekans Wolfgang Popp konnte dann noch der Dekanatsjugendpfarrer Günter Gastner als Projektleiter des Rahmenporgramms gewonnen werden.

Alleinstellungsmerkmale

"Nach den starken Limitierungen der Corona-Pandemie sind wir sehr froh, mit diesem Programm Menschen ansprechen zu können und unser Gemeindeleben wieder aktiv zu gestalten. Und mit dem aktuellen Krieg in Osteuropa haben Bonhoeffers Aussage noch eine unverhoffte Aktualität erhalten", meint Reinl. Die Person Bonhoeffers ist zwar immer wieder präsent in den Veranstaltungskalendern der Kirchengemeinden. Trotzdem sieht Reinl echte Alleinstellungsmerkmale bei den Themenwochen. Darunter die ausgewogenen Teilnahmemöglichkeiten mit tief gehenden, aber auch lockeren Angebote. Außerdem biete Bonhoeffer die Gelegenheit, eine neue Verbindung der benachbarten Gemeinden zu schaffen. Auch in Form der Zusammenarbeit mit der Christusgemeinde Eichstätt, die Teil einer überkonfessionell-christlichen Jugendbewegung und des Hensoltshöher Gemeinschaftsverbandes sei.

Ausstellung | Dietrich Bonhoeffer

Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) gilt als einer der wichtigsten Vertreter des christlichen Widerstandes im Nationalsozialismus. Sein Tod im bayerischen Konzentrationslager Flossenbürg jährte sich am 9. April 2020 zum 75. Mal. Die Ausstellung schildert das Leben und Werk des evangelischen Pfarrers.

Dietrich Bonhoeffer studierte Theologie in Tübingen, Bonn und Rom und reiste 1930 nach New York. Nach 1933 wurde er als Mitarbeiter der Bekennenden Kirche zu einem führenden Theologen der kirchlichen Oppositionsbewegung. Infolge des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler wurde brisantes Material entdeckt, das gegen Bonhoeffer verwendet wurde. Die SS ermordete ihn am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg.

Die Ausstellung informiert über das Leben Bonhoeffers und enthält zahlreiche Zitate, Fotografien und Texte, unter anderem den berühmten Liedtext "Von Guten Mächten". Die Wanderausstellung bietet einen multimedialen Zugang: Über QR-Codes können die Nutzer im Internet weitere Informationen abrufen - darunter Ton- und Videodokumente.

 

Daten und Fakten zur Ausstellung "Dietrich Bonhoeffer"

  • Umfang: 17 Tafeln à 60 x 80 cm
  • Material: Alu-Dibond-Tafeln mit Aufhängung aus Metall, Nylon-Abhängesets mit Bilderhaken sind im Lieferumfang enthalten
  • Verpackung: in einer Transportkiste aus Aluminium mit Rollen und Verschluss, Maße 85 x 45 x 85 cm
  • Anlieferung: Sie können die Ausstellung selbst bei uns abholen. Auf Anfrage organisieren wir gerne für Sie den Transport über eine Spedition.
  • Begleitmaterial in Form von Videos, Bildern und PDF-Dateien finden Sie auf der Materialseite zur Ausstellung sowie auf der Webseite www.bonhoeffer.net.
  • Rahmenprogramm: Wir helfen Ihnen gerne bei der Planung Ihrer Veranstaltungsreihe. Laden Sie zum Beispiel die Kuratorin der Ausstellung, Kunsthistorikerin und Chefredakteurin Rieke C. Harmsen, zu Ihrer Vernissage ein.
  • Leihgebühr: ab 200,- Euro zzgl. Speditionskosten und Mehrwertsteuer

 

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