Im Stadtmuseum Erlangen öffnet am Donnerstag (16. Juni) die Ausstellung "Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern" ihre Türen. Im Rahmen des Internationalen Comic-Salons Erlangen werden drei gezeichnete Geschichten von Miriam Libicki, Barbara Yelin und Gilad Seliktar nach Erzählungen der Holocaustüberlebenden Emmie Arbel, David Schaffer und Nico und Rolf Kamp gezeigt, teilte die Stadt Erlangen mit.
Die Schau sei zusammen mit dem Forschungsprojekt "Narrative Art & Visual Storytelling in Holocaust and Human Right Education" entstanden. Sie ist noch bis 28. August zu sehen.
Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden immer zentraler
Die Erinnerungen von Überlebenden des Holocaust aufzuzeichnen sei heute immer zentraler, da es immer weniger Menschen gebe, die Zeugen wurden, heißt es in der Mitteilung. Das Projekt "Aber ich lebe" sei eine Zusammenarbeit von Überlebenden, Comic-Künstlern, Fachleuten für Holocaust- und Menschenrechtspädagogik, Historikern sowie Bibliotheken und Archiven. Es lasse grafische Geschichten entstehen, für die es nahezu keine dokumentarischen Vorlagen gebe.
Emmie Arbel überlebte als kleines Mädchen die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. David Schaffer entkam dem Genozid in Transnistrien, die Brüder Nico und Rolf Kamp, von ihren Eltern getrennt, wurden vom niederländischen Widerstand an 13 verschiedenen Orten vor ihren Mördern versteckt.
Bilder des Holocausts aufbrechen
Die international bekannten Zeichnerinnen und Zeichner Miriam Libicki (Vancouver, Kanada), Gilad Seliktar (Pardes Hanna-Karkur, Israel) sowie Barbara Yelin (München) schufen eine grafische Rekonstruktion der Erinnerungen in Comics.
Die Anthologie "Aber ich lebe" und die ihr gewidmete Ausstellung breche Sehgewohnheiten und Bilder des Holocaust auf, heißt es in der Mitteilung. Anhand von Originalzeichnungen, Skizzen, Archivmaterial und Interviews mit Beteiligten beleuchte sie besonders den Entstehungsprozess des Buches.