Der Intendant des Münchner Volkstheaters und Leiter der Oberammergauer Passionsspiele, Christian Stückl, erhält den Toleranz-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing in der Kategorie "Zivilcourage". Die nicht dotierte Auszeichnung werde ihm für sein langjähriges Engagement gegen Antisemitismus verliehen, teilte die Akademie am Montag mit.

Stückl leiste "in der Welt des Theaters einen unverzichtbaren und unübersehbaren Beitrag zur Verständigung, dass in einer pluralen Gesellschaft Menschen unterschiedlicher religiöser Herkunft friedlich zusammenleben können," erklärte Direktor Udo Hahn.

Stückls Inszenierungen wie "Ghetto", "Der Stellvertreter", "Nathan der Weise", "Hiob" oder "Der Kaufmann von Venedig" seien leidenschaftliche Plädoyers gegen Rassismus und Antisemitismus". Als Leiter der Oberammergauer Passionsspiele habe der Theatermann Mut und Überzeugungskraft bewiesen, die Passionsspiele von Anti-Judaismen zu befreien und so zur notwendigen Versöhnung zwischen Christen und Juden beigetragen, hieß es.

Der 2012 eingeführte Ehrenpreis ging nach Angaben der Akademie bisher an das "Bayerische Bündnis für Toleranz", die ehrenamtliche Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Constanze Kurz, den Kabarettisten Christian Springer und die Journalistin Dunja Hayali.

Der Preisträger des Toleranz-Preis der Akademie für ein Lebenswerk für die Verständigung zwischen Menschen, Nationen, Religionen und Kulturen werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, so die Akademie.