Die Literaturwissenschaftlerin, Buchhändlerin und Journalistin Rachel Salamander erhält am Dienstag (30. Januar) im Rahmen eines Festaktes im Münchner Rathaus die Moses Mendelssohn Medaille. Die Ehrenbürgerin der Stadt München feiert an diesem Tag ihren 75. Geburtstag. Dazu gratuliere er und bedanke sich für eine jahrzehntelange gute Zusammenarbeit, sagte Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, laut Mitteilung. Salamander sei eine "Persönlichkeit mit großer Strahlkraft, die sich stets für Erinnern, Verständnis und Verständigung in Deutschland verdient gemacht hat", hieß es in der Mitteilung weiter.

Die Moses Mendelssohn Medaille wird von der gleichnamigen Stiftung seit 1993 den Angaben zufolge "an verdienstvolle Persönlichkeiten verliehen, die sich im Sinne und in der Tradition des Denkens von Moses Mendelssohn für Toleranz und Völkerverständigung sowie gegen Fremdenfeindlichkeit engagiert haben".

Rachel Salamander wurde 1949 in einem Displaced Persons Camp für Überlebende des Holocausts in Deggendorf geboren. Als Erwachsene engagierte sich die promovierte Literaturwissenschaftlerin als Buchhandels-Unternehmerin und Journalistin. Mit der Gründung ihrer ersten "Literaturhandlung" in München im Jahr 1982 schuf sie das Fachgeschäft für jüdische Literatur und Publikationen zum Judentum.

Inzwischen gibt es mehrere Filialen in ganz Deutschland; seit 2009 auch eine in der KZ-Gedenkstätte Dachau. 2013 gründete Salamander zusammen mit Ron C. Jakubowicz den Verein "Synagoge Reichenbachstraße e.V.". Vereinsziel ist die Wiederherstellung der zerstörten Münchner Synagoge in ihren ursprünglichen Zustand von 1931. Durch ihr vielfältiges Engagement habe Salamander maßgeblich zum Wiederaufbau des jüdischen intellektuellen Lebens nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland beigetragen, hieß es in der Mitteilung weiter.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden