Würdigung zweier wichtiger Beiträge für die Predigtkultur der Gegenwart

Nathalie Schuler: Predigt zu Johannes dem Täufer

Nathalie Schuler habe die Jury mit der Predigt in einem ökumenischen CSD-Gottesdienst der (evangelischen) St. Lukas-Kirche in München im Juni anlässlich dem Christopher Street Day 2023 überzeugt, hieß es. Die Predigt zu Johannes dem Täufer würdigte die Jury als theologisch begründet, sachlich differenziert und als rhetorisch gekonnte Kommunikation. Am Vorabend des Johannistages seien Anfragen im biblischen Text an die Identität von Johannes dem Täufer samt dessen Antworten mit den Erfahrungen der anwesenden Gemeinde verwoben worden. Grundvertrauen, Selbstrelativierung und Teilhabe an Gottes Zukunftswegen würden als christliche Glaubensdynamiken begreifbar.

Luisa Neubauer: Bewahrung der Schöpfung

Die 27-jährige Klimaaktivistin Luisa Neubauer habe innerhalb weniger Jahre im deutschen Sprachraum das Bewusstsein von der gesellschaftlichen Aufgabe der Bewahrung der Schöpfung maßgeblich mitgeprägt, erklärte die Jury. Neubauers Reden und Denken enthalte bei genauerem Hinsehen Leitmotive zu religiösen Kontexten wie existenziellen Fragestellungen. Darin liege ein wichtiger Beitrag für die Predigtkultur der Gegenwart in der globalen Klimakrise.

Bisherige Träger*innen des Ökumenischen Predigtpreis

Der ökumenische Predigtpreis wird seit 2000 in Bonn verliehen. Zu den bisherigen prominenten Trägern des ökumenischen Predigtpreises für ihr Lebenswerk zählen der ehemalige Bundestagspräsident und CDU-Politiker Norbert Lammert, die Theologin und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, der 2005 gestorbene Kabarettist und Schriftsteller Hanns Dieter Hüsch und der 2013 gestorbene Altphilologe und Literaturhistoriker Walter Jens.

Der Preis geht zurück auf eine Initiative des Bonner Unternehmers Norman Rentrop, Gründer des "Verlags für die Deutsche Wirtschaft". Der Predigtpreis wird verantwortet durch die theologischen Institutionen an der Universität Bonn. 

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