Die USA sind der Staat mit der zweitgrößten Landfläche auf dem Planeten Erde. Wer denkt, dass sich allein daraus eine gewisse Verantwortung für ebendiesen Planeten ableitet, sieht sich nach dem Austritt von Donald Trump aus dem Pariser Klimaabkommen am 1. Juni getäuscht. Der Präsident findet es nicht fair, dass sein Land schon CO2 einsparen soll, während China noch etwas länger mehr CO2 in die Luft pusten darf. Eine Runde Mitleid, bitte.

Was Mr. Trump übersehen hat, ist, dass das in puncto CO2-Emissionen anscheinend privilegierte, aber in all seinen Großstädten unter Smog leidende China selbst mit Nachdruck versucht, von den luftverpestenden Kohlekraftwerken wegzukommen. Und am liebsten hätten die Chinesen den deutschen Autobauern ab 2018 eine 8-Prozent-Quote für Elektro- oder Hybridautos in die Auftragsbücher geschrieben.

Dass VW & Co. sich außerstande sehen, diesen Kundenwunsch zu erfüllen, ist das eigentliche Drama – vor lauter Abgas-Trickserei haben sie die Entwicklung verschlafen.

Dass die USA beim Klimaschutz erst mal nicht mehr mitmachen wollen, ist für alle ein Schock – am meisten vielleicht für die vielen Amerikaner, denen Klimaschutz am Herzen liegt. Dennoch eröffnet Trumps Entscheidung auch ungewöhnliche Perspektiven.

Trump zieht den amtlichen Klimaschützern die Hosen runter

Plötzlich muss Europa, muss Deutschland ganz neu über sein Verhältnis zu China oder Indien nachdenken. Kann man mit den kapitalistischen Kommunisten beim Thema Klimaschutz zusammenarbeiten – vielleicht besser als gedacht? Was könnte der bevölkerungsreiche Subkontinent in Sachen Klimatechnik von Europa brauchen – und zurückgeben? Trägt so eine Zusammenarbeit womöglich auch etwas in Sachen Menschenrechte aus?

Es wurde zuletzt viel darüber diskutiert, dass Politik und Gesellschaft mehr und mehr in den Filterblasen der eigenen Wahrheit stattfindet. Trumps Blockadehaltung gegenüber der Welt nötigt alle, aus ihren gewohnten »Bubbles« herauszuspringen, sich nach neuen Partnern umzusehen – und dabei vielleicht ein paar interessante Entdeckungen zu machen.

Trumps Ausstieg aus dem Klimaabkommen wiederum zieht den amtlichen Klimaschützern die Hosen runter: Jetzt müssen die Staaten, aber auch die Großkonzerne zeigen, was ihnen wirklich am Klimaschutz liegt.

Wie sagte Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor des Postdam-Instituts für Klimafolgenforschung, in einem Fernsehinterview? »Wir haben die technischen Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß wirksam und kostengünstig zu begrenzen.«

Worauf warten wir noch?

 

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