Das Bundesverdienstkreuz am Bande hat der frühere Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerks (EBW) Regensburg, Dieter Weber, erhalten. Für seine "herausragenden Verdienste um die Erinnerungskultur in Regensburg" überreichte ihm Kultusminister Michael Piazolo (CSU) die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. "Wer für die Grundwerte einer demokratischen Gesellschaft einsteht, für Offenheit, Toleranz und Zivilcourage, darf auch das schwärzeste Kapitel unserer deutschen Geschichte nicht vergessen", sagte Piazolo laut Mitteilung vom Dienstag.

Weber engagiert sich seit Jahrzehnten als Sprecher der Arbeitsgruppe "Stolpersteine" und als Hauptinitiator des Fördervereins Neue Regensburger Synagoge. Er ist auch Initiator weiterer Initiativen gewesen, wie dem Bündnis "Regensburger Aktion für eine gemeinsame Zukunft - ohne Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Intoleranz", das er als Reaktion auf die rechtsextremistischen Vorfälle 1991 im sächsischen Hoyerswerda ins Leben gerufen hatte.

Die Wiedereingliederung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ins Berufsleben war das Herzstück von Webers Projekt "AnnA", abgekürzt für Annäherung an Arbeit. Der von Weber gegründete "HASA-Kurs" sollte jungen Menschen ohne Bildungsabschluss die Möglichkeit geben, diesen nachzuholen. Weber habe erkannt, dass Bildung der Schlüssel für beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe ist und "nicht zuletzt die Grundlage für eine gelungene Demokratieerziehung", heißt es weiter in der Laudatio.