Das Freiwillige Soziale Schuljahr (FSSJ) an sich gibt es schon länger - dass es Schüler selbst an ihrer und anderen Schulen einführen, dürfte aber ziemlich einmalig sein: Schülerinnen und Schüler des sogenannten Projekt-Seminars am Schweinfurter Celtis-Gymnasium haben im vergangenen Schuljahr dafür gekämpft und einen Probelauf absolviert. Ab diesem Schuljahr ist das FSSJ eine offizielle AG - und hat bereits 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Gymnasium und der Wilhelm-Sattler-Realschule, sagte die 17-jährige Tabea Schneider, eine der AG-Mitgründerinnen, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Förderung des Projektes durch den Religionsunterricht 

Im Projekt-Seminar Religion hätten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Lehrerin Pfarrerin Angela Weigel die Idee entwickelt, ein solches FSSJ an Schweinfurter Schulen umzusetzen - und dafür aber erst einmal einen "Probelauf" am Gymnasium innerhalb des Projekt-Seminars zu starten, erläuterte Schneider. Die Jugendlichen engagierten sich im Rahmen des Projekts stunden- oder tageweise in sozialen Einrichtungen wie Kindergärten, Seniorenzentren, Mehrgenerationenhäusern oder auch Kliniken. Dabei ging bei vielen der Einsatz weit über die ursprünglich geplanten sechs Stunden hinaus, erläuterte Schneider.

Einblick in die Berufswelt 

Die Teilnehmer des ersten FSSJ-Jahrgangs müssen um die 60 Stunden ehrenamtlich leisten, sagte Schneider:

"In Kooperation mit den Servicestellen Ehrenamt der Landratsämter Schweinfurt und Würzburg konnten wir als P-Seminar viel Vorarbeit in rechtlichen und organisatorischen Fragen leisten, die nun den neuen FSSJ-lern zugute kommen." Diese könnten sich ganz auf die soziale Arbeit konzentrieren. Sinn und Zweck der AG ist, dass die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in soziale Berufsfelder erhalten: "Einige aus unserem P-Seminar können sich durchaus vorstellen, ein ganzes Freiwilliges Soziales Jahr nach der Schule zu machen."

Für Tabea Schneider wäre das auch eine Option - wenn es nicht gleich mit einem Medizin-Studienplatz klappt, sagt sie. Die junge Frau will Kinderärztin werden, deshalb entschied sie sich bei ihrem ehrenamtlichen Einsatz für die Kinderstation des Schweinfurter Leopoldina-Krankenhauses. Nun will sie in ihrem letzten zwölften Schuljahr die AG-Teilnehmer gut durch deren FSSJ-Zeit begleiten:

"Am Anfang haben wir bei der Suche nach geeigneten FSSJ-Stellen geholfen - jetzt begleiten wir den Einsatz."

Finanzielle Unterstützung bekamen die Schüler bei ihrem Projekt von der Stiftung Ehrenamt und Engagement im Rahmen der Mikroförderung.

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