Die Adventszeit ist für mich eine sehr besinnliche Zeit, in der ich versuche, trotz der Hektik des Alltags und des Politikbetriebs ein wenig zur Ruhe zu kommen. Der Brauch der Barbarazweige schätze ich persönlich selbst sehr. Immer wieder bekommen ich an meinem Namenstag Kirschbaumzweige geschenkt. Es ist immer ein besonderes Erlebnis, wenn einen dann um den Weihnachtstag die Blüten aus den Zweigen anlachen.

Im Landtag ist es eine schöne Tradition geworden, dass die Kinder unseres Kinderhauses in der Adventszeit zum Christbaumanschauen in den Steinernen Saal des Maximilianeums kommen. Da singen wir miteinander Weihnachtslieder und hernach gibt für jedes Kind ein kleines Geschenk. Gerne bin ich in der vorweihnachtlichen Zeit am Nürnberger Christkindlesmarkt am Sternstundenstand und verkaufe hergestellte Sterne für die Aktion "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks.

Das Weihnachtsfest selbst steht für mich immer im Zeichen der Familie. Da kommen meine Kinder und Enkelkinder in Würzburg zusammen und es ist eine Freude, wenn mein Mann und ich sie über Weihnachten bei uns haben können. Da gibt es einen schönen Weihnachtsbraten, zu dem meine Enkelkinder aus Berlin schon mal Wünsche äußern und dann natürlich auch erfüllt bekommen.

Die Adventszeit ist für mich aber auch eine Zeit, in der wir an die Menschen denken sollten, denen es nicht so gut geht oder die einsam sind. Daher freue ich mich, dass es so viele ehrenamtlich Engagierte gibt, die in der Weihnachtszeit versuchen, diesen Menschen Trost und Kraft zu geben und für sie da sind. Ich selbst reise fast jedes Jahr kurz vor Weihnachten nach Rumänien, um die Orte und die Menschen zu besuchen, mit denen wir im Laufe unseres jahrzehntelangen Engagements in Kontakt sind. Hier sehen wir, wo wir helfen können und was aus den vielen Hilfsprojekten der Vergangenheit geworden ist.

Barbara Stamm (73) ist CSU-Bezirksvorsitzende in Unterfranken und seit 2008 Präsidentin des Bayerischen Landtages.