Katja Tsafrir ist die Leiterin des Münchner Büros des Jüdischen Nationalfonds (JNF), der auf Hebräisch KKL (Keren Kayemeth LeIsrael ) heißt. Die älteste und größte Umweltorganisation Israels kümmert sich unter anderem um den Bau von Wasserreservoiren, die Renaturierung von Flussläufen, schafft Picknickplätze und kleine Oasen in der Wüste und jetzt einen neuen Radweg.

Rundweg durch Alona-Naturschutzgebiet

Der malerische Rundweg verläuft durch das Alona-Naturschutzgebiet, das sich zwischen Tel Aviv und Haifa nahe der Mittelmeerküste befindet. Dort informieren Tafeln am Wegesrand über die Opfer des Olympiaattentats von 1972. In Israel erinnern sich die älteren Menschen noch gut an die Tragödie, doch für viele junge Israelis oder Einwanderer aus anderen Ländern ist das weit weg, weiß Katja Tsafrir:

"Weil es uns um die jungen Leute heute in Israel und die Natur geht, wollen wir diese Erinnerung mit etwas Positivem verbinden, es sollte etwas mit Sport sein, und sind jetzt sehr froh, dass wir diesen schönen Radrundweg haben."

Die Hauptaufgabe des jüdischen Nationalfonds ist seit der Gründung vor über 120 Jahren eigentlich die Pflanzung und Pflege neuer Wälder. Heute kommen viele neue Projekte dazu. Finanziert werden sie über Spenden.

In München und Jerusalem zuhause

Neben Vorträgen und Informationen über die aktuellen Projekte, veranstaltet Katja Tsafrir auch regelmäßig kleinere Feste zu den jüdischen Feiertagen. Dann gibt es traditionellen Speisen mit israelischem Wein und Liedern und oft auch ein paar Worten eines Rabbis in ihrem Münchner Büro.

Katja ist in München und in Jerusalem zuhause. 15 Jahre lang hat sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen dort gelebt. Das war nicht immer einfach, denn die Stadt der drei Weltreligionen hat eine besondere Energie, die auch sehr spannungsgeladen sein kann. Und trotzdem fühlt sie sich Gott dort ein kleines bisschen näher und der Glaube spielt in ihrem Leben eine wichtige Rolle:

"Der Glaube ist da sehr selbstverständlich, nicht nur in Jerusalem, auch in anderen Städten und das finde ich sehr schön."

Katja Tsafrir
Katja Tsafrir Delegierte des JNF-KKL für Bayern & Baden-Württemberg

Zurzeit lebt sie in München, doch regelmäßig besucht sie die Projekte des Jüdischen Nationalfonds vor Ort und freut sich, die Früchte ihrer Arbeit zu sehen:

"Man sieht es wachsen, es ist etwas zum Anfassen und alle gehen in unsere Wälder und haben Freude daran, egal  welcher Bevölkerungsschicht oder Religion sie angehören."

Der Radweg und die Parks und Orte des JNF sind für alle in Israel frei zugänglich. Dass sich Menschen dort treffen und das Schöne und den Sport mit der Erinnerung an das Attentat verbinden, das ist Katjas Herzensanliegen. Erinnerung ist wichtig, doch auch, dass Deutsche und Israelis zusammen in die Zukunft schauen.

Nach dem Radweg hat Katja Tsafrir schon wieder ein neues Projekt: In Münchens neuer Partnerstadt Beer Sheva in der Negev Wüste soll es einen von München gestifteten Wald geben.