Der Pflegebeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Peter Bauer, fordert eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen in Gesundheitsberufen. Denn es brauche hier dringend engagierten Nachwuchs, vor allem in der Pflege, sagte Bauer laut Mitteilung.
Mediziner, Pflegekräfte und Therapeuten setzen sich tagtäglich für unsere Gesundheit ein." Dies sei notwendig, "damit unsere medizinische und pflegerische Versorgung weiterhin auf hohem Niveau bleibt und die Mitmenschlichkeit nicht verloren geht".
Seit vielen Jahren schon führe der Personalmangel zu erhöhtem Arbeitsdruck - "und das bei zu geringer Bezahlung", kritisierte Bauer. Er fordere Arbeitgeber und Politik daher "eindringlich" auf, die Arbeitsbedingungen in der Gesundheitsbranche drastisch zu verbessern:
"Gerade in der Corona-Pandemie wird viel Geld in die Hand genommen. Daher bin ich der Meinung, dass auch mehr Geld in die Gesundheit dieser Berufsgruppe gesteckt werden muss!"
Schon vor der Corona-Pandemie hätten ein Drittel der Ärzte mehr als 48 Stunden pro Woche gearbeitet, sagte Bauer weiter. Auch Pflegekräfte häuften jede Menge Überstunden an. "85 Prozent von befragten Pflegekräften gaben an, dass sie ihre Pausenzeiten nicht einhalten können und 75 Prozent von ihnen hätten bereits Überlastungsanzeigen geschrieben." Dies seien Zahlen, die unabhängig von Corona entstanden seien und aktuell nur noch drastischer ausfielen.
Die Corona-Pandemie habe den positiven Aspekt, dass der seit Jahren beklagte Fachkräftemangel und die ungünstigen Rahmenbedingungen nun endlich in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen würden, sagte der Pflegebeauftragte.