Die Vesperkirche Memmingen ist offenbar auf große Resonanz gestoßen. "Mit diesem Ansturm hätten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet", sagte Organisationsleiterin Manuela Walcher laut Mitteilung.
Warme Speisen waren der Renner
Wegen der Corona-Pandemie habe es weder ein buntes Kulturprogramm noch ein großes Miteinander gegeben. Die warmen Speisen dagegen waren der Renner: Insgesamt seien zwischen dem 13. und 27. März in der evangelischen Christuskirche 4.300 Essen vor allem an Menschen mit kleinem Geldbeutel verteilt worden.
Teilweise habe man mehr als 300 Essen am Tag ausgegeben; für den Eröffnungstag zum Beispiel habe man mit 100 Essen gerechnet. Die seien aber bereits nach einer Stunde verteilt gewesen. Walcher sagte:
"Oft haben die bestellten Portionen nicht ausgereicht, sodass wir unter der Woche nachbestellt haben."
Ausgegeben wurden die zwei bis drei Euro teuren Essen von Ehrenamtlichen. Weil der Ansturm aber so groß war, habe man die Zahl der Ehrenamtlichen von vier auf bis zu zwölf pro Tag aufstocken müssen, sagte die Diakonin und Ehrenamtsbeauftragte Sabrina Schade.
Auch Seelsorge sehr gut angenommen
Auch das Seelsorge-Angebot nach dem Essen sei sehr gut angenommen worden. "Manch einem ist die Seele schwer vor Sorgen. Da tut es gut, mit den eigenen Nöten gehört zu werden", sagte Pfarrerin Katharina von Kietzell. Dazu kam noch ein Friseur-Angebot. Die Barber Angels hätten diesmal rund 60 Personen kostenlos die Haare geschnitten oder frisiert.
Die nächste Vesperkirche in Memmingen soll vom 5. bis 19. März 2023 stattfinden. Die Idee der Vesperkirchen kommt vor allem aus dem Südwesten: In Baden-Württemberg haben die Vesperkirchen eine jahrzehntelange Tradition. Die erste Vesperkirche Bayerns wurde 2015 in Schweinfurt eingerichtet. Seitdem sind immer mehr dazugekommen.