Der evangelische Theologe Theodor Glaser ist nach Angaben der Landeskirche mit 88 Jahren gestorben. Glaser hatte in wichtigen Funktionen die bayerische Landskirche mitgeprägt: Er war Dekan in München, Regionalbischof für den Kirchenkreis München-Oberbayern und ab 1980 bis zu seinem Ruhestand Personalchef der Landeskirche. In dieser Funktion hat Glaser fast zwei Jahrzehnte lang die Karrieren und Einsatzorte der damals 2.700 bayerischen Pfarrer bestimmt. In den Auseinandersetzung um eine vollgültige Ordination von Frauen befürwortete er, das Pfarramt auch für Theologinnen zu öffnen. Jesus hätte, so seine Überzeugung, kein Veto gegen Frauen auf der Kanzel eingelegt.

Als Personalchef war Glaser auch Seelsorger und Wegbegleiter der Pfarrer und Pfarrerinnen. Deshalb hat er mindestens einmal alle der etwa 1.500 bayerischen Pfarrhäuser besucht, am meisten hätten ihn persönliche und familiäre Schwierigkeiten oder plötzliche Todesfälle unter den Pfarrern belastet, sagte Glaser einmal in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

In seinen verschiedenen Führungsämtern brachte der Theologe, der auch Ständiger Vertreter des bayerischen Landesbischofs war, immer wieder neue Impulse in die Kirche. So gehören etwa die von ihm angeregten Berggottesdienste inzwischen zum festen Angebot der Kirche. Ein besonderes Anliegen war Glaser die Verbindung von Verkündigung und Musik, die er auch aktiv betrieb. Bereits als Neunjähriger begleitetet er an der Orgel den Gemeindegesang. Schon früh erkannte Glaser die wachsende Bedeutung der Medien, vor allem seine Rundfunkpredigten stießen auf eine breite Resonanz. Noch im Ruhestand trat er mit Büchern und Publikationen in Erscheinung.

Neben der Musik lag Glaser seine umfangreiche Krippensammlung besonders am Herzen. Seine Sammlung umfasste rund 100 unterschiedliche Krippen und wurde auch öffentlich ausgestellt.